Sonntag, 29. November 2015

72. Wer wird durch Prostitution geschädigt?

72.  Wer wird durch Prostitution geschädigt?

Nach der augenblicklichen Gesetzeslage in Deutschland wird freiwillige Prostitution als ein Beruf wie jeder andere behandelt.  Die aktuell diskutierten Vorschläge zu geringfügigen Nachbesserungen an diesen Gesetzen ändern nichts an dieser frauenfeindlichen sozialen Norm.    Angeblich soll damit die Situation der Prostituierten verbessert werden.   Selbst wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, so werden dabei in nicht rechtfertigbarer Weise die wirklichen Opfer und Leidtragenden völlig übersehen und bleiben unberücksichtigt.  

Die wirklichen Opfer der Prostitution sind 
  • die Ehefrauen und Partnerinnen der Kunden
  • die ahnungslosen zukünftigen Partnerinnen von während der Frequentierung von Prostituierten alleinstehenden Kunden, deren Partnerschaftsfähigkeit dadurch geschädigt oder zerstört wurde
  • Frauen wie ich, die einen Partner suchen, der nicht durch die Frequentierung von Prostituierten geschädigt ist.  Frauen mit Selbstwertgefühl und Selbstachtung können zwar oft die geschädigten Männer rechtzeitig erkennen und ablehnen, aber sie finden keinen ungeschädigten Partner.
    Je mehr die männliche Kloschüsselkopulation zur sozialen Norm wird, desto geringer ist die Hemmschwelle und desto seltener werden die wertvollen Männer, die sich jedem Körperkontakt ohne emotionale Bindungen und ernsthafte Beziehung verweigern. 

Diese Frauen werden ohne eigenes Zutun verletzt, ihnen kann man im Gegensatz zu den Prostituierten nicht einmal eine angebliche Freiwilligkeit anlasten.   Kaum eine Frau würde es unterstützen oder tolerieren, daß ihr Partner zu einer Prostituierten geht.   Kaum eine Frau würde wissentlich einen regelmäßigen Kunden von Prostituierten als Partner wählen.  

Zwar habe ich keine harten Zahlen gefunden.   Aber da sich bei Google viele Schätzungen finden lassen, die alle davon ausgehen, daß deutlich mehr als die Hälfte der Kunden von Prostituierten verheiratet oder gebunden sind, kann man davon ausgehen, daß hier eine beträchtliche Zahl an geschädigten Opfern unbeachtet leiden muß.

Bei fast allen Belangen akzeptiere ich am ehesten die linken und grünen politischen Ziele.    Aber wenn ich lesen muß, daß linke und grüne Politikerinnen, also Frauen, auch Akzeptanz und Toleranz für die Prostitution verteidigen, dann frage ich mich, was in diesen Frauen vorgeht.  Hat sich jemals eine dieser Politikerinnen ehrlich die Frage gestellt und beantwortet, was sie selbst erleben und empfinden würde, wäre ihr eigener Partner Kunde von Prostituierten?   

Hier besteht ein gesellschaftlicher Interessenkonflikt, der durch die augenblicklichen gesetzlichen Regeln eindeutig zugunsten der Prostituierten gelöst ist.    Für den tatsächlichen oder vermeintlichen Schutz der Prostituierten müssen zur Zeit alle monogamen und verletzlichen Frauen einen hohen Preis bezahlen.   Würde durch die konsequente Bestrafung der Kunden der Besuch bei Prostituierten erschwert oder sogar unmöglich gemacht, müßten sich diese zwar andere Einkommensquellen suchen.   Die Situation aller anderer Frauen würde aber deutlich verbessert.

Die damit beschäftigten PolitikerInnen sollten sich endlich die Frage stellen, wer denn nun schützenswerter ist, die Prostituierten oder die Frauen, deren psychisches Wohlergehen von verläßlicher monogamer Treue, Bindungsfähigkeit, Respekt und Verantwortungsbewußtsein eines nicht desensibilisierten Partners abhängen.

Die unten beschriebenen fatalen Auswirkungen von Untreue auf die Partnerin und von der Kloschüsselkopulation auf die männliche Partnerschaftsfähigkeit sind nicht auf die bezahlte Prostitution beschränkt.  
Aber es gibt einen Unterschied:  Das Aufsuchen einer Prostituierten ist ausschließlich ein nur von der Finanzkraft abhängiger Willensakt. Dagegen ist die Option einer kostenlosen Kloschüsselkopulation davon abhängig, daß ein Mann eine Frau findet, die sich ohne jegliche Gegenleistung mißbrauchen läßt.      

1. Krankheiten

Es besteht ein großes Risiko, daß die Kunden der Prostituierten Krankheiten auf ihre ahnungslos vertrauensvollen monogamen Partnerinnen übertragen. 
 

2. Psychosoziale Veränderung beim Mann 

Prostitution bedeutet, daß ein Mann einen Frauenkörper mißbraucht.  Die Prostituierte ist dabei in seiner Wahrnehmung kein Mensch, sondern eine Maschine zur lusterzeugenden Entfernung von Körperabfällen.    Die Prostituierte wirkt am eigenen Selbstmißbrauch mit, indem sie ihm gegen Bezahlung ihren Körper als Kloschüssel zur Verfügung stellt.   
Zwar wird das in dieser deutlichen Form selten bewußt ausgesprochen, aber es ist die implizit einvernehmliche Basis jeder Transaktion zwischen einer Prostituierten und einem Kunden.  

Da die einzige objektive Voraussetzung zur Ausübung der Prostitution ein triebförderndes Aussehen ist, hängt das Einkommen der erschreckend vielen durch Not und Zwang aufgrund unglücklicher Umstände in die Prostitution getriebenen Frauen von der Konkurrenz um die Kunden ab.   
Je besser es einer Prostituierten gelingt, ihren Widerwillen zu verbergen und dem Kunden glaubhaft vorzuspielen, daß es für sie nichts besseres im Leben gibt als die Funktion als Kloschüssel, desto mehr kann sie verdienen. Dadurch entsteht eine verzerrte Wahrnehmung bei den Kunden, denen das wirkliche Ausmaß von Abscheu und Ekel verborgen bleibt und die manchmal sogar die geschauspielerten angeblichen Empfindungen für echt halten.   Deshalb fehlt den Kunden oft das Bewußtsein, daß sie auch bei bezahlter Einwilligung zum Selbstmißbrauch trotzdem als Kunden Mißbrauch betreiben.  

Beim Tauschhandel zwischen Prostituierten und Kunden handelt es sich um zwei evolutionär völlig disparate Ebenen.   Der biologisch begründete Drang des Mannes, durch das häufige Entfernen von Körperabfällen in einem weiblichen Körper möglichst viele Nachkommen zu erzeugen, ist ein Teil der Darwin'schen Fitness, die sich schon bei den tierischen Ahnen entwickelt hat.    Die Akzeptanz von bedrucktem Papier als Repräsentant von materiellem Wert aber ist eine rationale und kulturelle Leistung, die nur durch die menschliche Kognition möglich und nicht instinktiv verankert ist.  

Verhalten wird durch Belohnung verstärkt.   Durch das Benutzen einer Prostituierten als entmenschte Kloschüssel erlebt der Mann subjektiv die Erzeugung von Lust im Belohnungszentrum seines Gehirns.   Diese Lust wird durch die Zahlung ermöglicht, das ist der tatsächliche Wirkzusammenhang.  Da aber die instinktive Ebene den Symbolgehalt von Geld nicht verarbeitet, lernt das instinktive Tier im Kunden stattdessen, daß ihm jederzeit auf Wunsch beliebige Frauen als willige Kloschüsseln gerne zur Verfügung stehen.  Durch die Verallgemeinerung auf der Instinktebene entstehen falsche Erwartungen.  

Wahrscheinlich hat ein Mann, der in seiner Herkunftsfamilie gelernt hat, Frauen wie etwa seine Mutter oder Schwester als Mensch wahrzunehmen, zunächst eine Hemmschwelle dagegen, zum ersten Mal eine Prostituierte aufzusuchen.  Sobald er aber diese Hemmschwelle überwunden hat, und falls er nicht zu den wenigen Männern gehört, die sich danach entsetzt abwenden, dann führt die weitere Frequentierung zu einer fatalen Desensibilisierung.   Je öfter ein Mann die Erfahrung durchlebt, daß die Benutzung einer Prostituierten als Kloschüssel zu einer Belohnung durch Lust führt, desto mehr wird hierdurch das rücksichtslose Tier im Mann verstärkt und seine nichttierische Menschlichkeit zerstört.


3.   Evolutionsbiologische Faktoren

Gefördert wird das Elend der Frauen, wenn sich Paare bei der Partnerwahl von den instinktiven Tendenzen leiten lassen.    Er folgt seinen Instinkten nach einer Partnerin, deren Körper gesunde Nachkommen erwarten lassen, ihr Fortpflanzungsinstinkt läßt sie einen Partner wählen, dessen körperliche Merkmale und soziale Situation die optimalen Gene und die optimale Versorgung erwarten lassen.      

Wenn die erste blinde Leidenschaft nachläßt, erzeugen fehlende Gemeinsamkeiten unvermeidlich Konflikte und Krisen.   Im dieser Situation kann die biologische Asymmetrie zwischen den Geschlechtern fatale Auswirkungen haben.  Der männliche Drang, regelmäßig Abfallstoffe aus seinem Körper zu entfernen, ist unabhängig von der Qualität der Beziehung.    Hingegen wird für eine Frau, die mehr sein möchte als eine Kloschüssel, bei gestörter emotionaler Beziehung auch ihre Bereitschaft vermindert, ihm trotzdem ihren Körper zur Verfügung zu stellen.   
Für einen verantwortungs- und rücksichtsvollen, emotional intakten Mann ist das ein ausreichender Grund, sich aktiv und mit Einsatz um die Verbesserung der Beziehung zu bemühen.  Falls es beiden Partnern gelingt, sich gegenseitig als Menschen mit kognitiven Qualitäten in einer ganzheitlichen Beziehung wahrnehmen, haben sie die Chance, ihre Beziehung durch Einsatz und Mühe zu verbessern.   In einer funktionierenden Beziehung bemüht sich auch der Mann um eine faire Balance von Nehmen und Geben.   Er berücksichtigt dabei auch die völlig von den eigenen abweichende Bedürfnisse der Partnerin, damit er auf gleichberechtigter und respektvoller Basis seine Triebe befriedigen kann.   


4. Verschlechterung und Zerstörung von konflikthaften Beziehungen

Wer aber schon durch Vorerfahrungen mit Prostituierten desensibilisiert ist, der erlebt in solchen Konflikten die neuerliche Kloschüsselkopulation mit einer Prostituierten als die kurzzeitig bequemste Alternative, als den verlockenden Weg des geringsten Widerstandes.    Das wird ihm noch dadurch leicht gemacht, daß Prostituierte in der augenblicklichen Situation in Deutschland so leicht zu finden und so leicht verfügbar sind.  

Diese leichte Verfügbarkeit der Triebbefriedigung bei Prostituierten trägt dazu bei, konfliktbelastete Beziehungen weiter zu zerstören.  

4.1.  Auswirkungen durch die Verfügbarkeit der Prostitution

Ein Mann, der seinen Instinkten folgend eine Beziehung hauptsächlich zur Befriedigung seiner Triebe eingegangen ist, der aber trotzdem auch die Prostitution als Alternative und Option betrachtet, erlebt dadurch subjektiv, seine Partnerin eigentlich gar nicht wirklich zu brauchen.   
Das gibt ihm große Macht.   Mit der Androhung der Kloschüsselkopulation außerhalb der Beziehung kann er die Frau unter Druck setzen, sich ihm unterzuordnen und seine übelsten Zumutungen zu ertragen, um sich den noch größeren Schmerz der Untreue und des Beziehungsendes zu ersparen.   Je einfacher der Zugang zu Prostituierten, desto größer ist die Macht eines solchen Mannes, Druck auszuüben auf eine verletzliche Frau mit starkem emotionalen Bedürfnis nach Bindung, Monogamie und Treue.  

4.2.  Auswirkungen der Frequentierung von Prostituierten

Der leichte und sogar als selbstverständliches und normales Männerverhalten mißverstandene Zugang zu Prostituierten ist indirekt eine der Hauptursachen dafür, daß viele der Partnerinnen gebundener Kunden bis zur Unerträglichkeit verletzt werden und zusammenbrechen, depressiv und/oder alkohol- und tablettenabhängig werden oder anderweitig psychisch in Krisen geraten. 

  • Im günstigsten Fall, wenn keine Kinder da sind und das Geld für die Scheidung ausreicht, sind die traumatischen Folgen für die betrogene Frau 'nur' emotional.    
  • Wenn Kinder da sind, sind die Folgen schlimmer, und zwar mehr für die Frau als für den Mann.   Im Falle einer Scheidung muß er zwar Unterhalt bezahlen, aber ansonsten ändert sich für ihn weit weniger als für die Frau.   Sie als nun Alleinerziehende hat nicht nur die traumatische emotionale Situation zu verkraften, sondern muß nun auch noch häufig unter der doppelten Belastung durch Kinder und Beruf funktionieren.  
  • Am schlimmsten aber ist die Situation derjenigen Frauen, die aufgrund von finanzieller oder durch Sachzwänge bedingter Abhängigkeit oder als selbstauferlegte Aufopferung für ihre Kinder in einer zerstörten und toxischen Beziehung bleiben oder subjektiv sich als zum Verbleiben gezwungen wahrnehmen.  Diese Frauen befinden sich in einer ausweglosen Situation.   Des Partners Triebbefriedigung bei Prostituierten erzeugt Ekel und Abscheu, aber genau diese Reaktion dient den Männern als Rechtfertigung für die fortgesetzte Frequentierung der Prostituierten. 
  • Eine weitere Folge sind die problematischen Scheidungskinder, die wissen, was der Vater der Mutter angetan hat.    Einer Frau, die verletzt und traumatisiert wurde, kann man aber nicht auch noch zumuten, den Kindern die Unwahrheit vorzuspielen, der Vater sei trotzdem ein wertvoller und vertrauenswürdiger Mensch.   Denn würden diese Kinder damit aufwachsen, daß sogar die eigene Mutter den Besuch des Vaters bei Prostituierten zu tolerieren scheint, würde das dazu führen, daß von Söhnen des Vaters Kloschüsselkopulation als nachahmbares Vorbild wahrgenommen wird.   Für Töchter wäre dies ein falsches Vorbild für das Maß dessen, was Frauen klaglos zu ertragen hätten.    

Dienstag, 8. September 2015

71. Die evolutionspsychologische Sicht auf die 'Liebe' auf den ersten Blick

71.  Die evolutionspsychologische Sicht auf die 'Liebe' auf den ersten Blick

Wenn Menschen, die sich zum ersten Mal begegnen und nichts übereinander wissen, das erleben, was sie als selbst als 'Liebe' auf den ersten Blick wahrnehmen, dann läßt sich das evolutionspsychologisch erklären.   

Beide sind Opfer des eigenen, unbewußt wirkenden Fortpflanzungsinstinktes geworden, unabhängig davon, ob sie bewußt sich überhaupt oder nur in der fernen Zukunft fortpflanzen möchten.  Bewußt ist nur das beidseitige Ziel einer ernsthaften Dauerbeziehung.   
Wäre das Ziel die Straßenköterkopulation, würden die Betroffenen es nicht selbst als 'Liebe' bezeichnen.   Ohne im Rahmen dieses Textes den Begriff 'Liebe' definieren zu wollen, für ein ausschließliches Kopulationsbegehren wird er üblicherweise nicht verwendet.

Die wirklichen Gründe der Anziehungskräfte bleiben dem bewußten Erleben verborgen: 
  • Der Fortpflanzungsinstinkt des Mannes hat auf solche Signale des weiblichen Körpers reagiert, die erwarten lassen, daß er mit dieser Frau vermutlich viele gesunde Nachkommen bekommen könnte.  
  • Der Fortpflanzungsinstinkt der Frau hat auf solche Signale des männlichen Körpers oder diesem zuordenbare Statussymbole reagiert, die auf seine Befähigung dafür hindeuten, sie und die Nachkommen zu versorgen und zu beschützen.  

Die Kombination eines starken Fortpflanzungsinstinktes mit einer schwach ausgeprägten Fähigkeit zu rationaler Kontrolle über das eigene Verhalten äußert sich in der Annahme, daß der alleinige Zweck einer Beziehung die Befriedigung der körperlichen Triebe wäre und daß ein vom Fortpflanzungsinstinkt erzeugter wechselseitiger Drang zur körperlichen Intimität eine ausreichende Basis bilden würde.    
Wenn eine solche 'Liebe auf den ersten Blick' ausreicht, um nur damit als alleiniger Rechtfertigung eine Beziehung einzugehen, kann das für die davon betroffenen Menschen im schlimmsten Fall tragische Folgen haben.   Es kann aber auch gut gehen.   Das hängt davon ab, ob vom Fortpflanzungsinstinkt unabhängige Attribute wie z. B. Persönlichkeit, Interessen, Weltsicht harmonisieren oder zu Konflikten führen.   

Der Mythos, daß Toleranz ein erfolgreiches und ausreichendes Wundermittel wäre, um Harmonie zu erzeugen und friedlich miteinander auszukommen, verschlimmert die Folgen aller vorhandenen Konflikte.   Dadurch wird deren Ausbruch und Wirkung nur verzögert, ohne sich verhindern zu lassen.   
Toleranz ermöglicht es nicht zusammenpassenden, vom Fortpflanzungsinstinkt geleiteten Paaren lediglich, ihre Konflikte solange auszublenden und zu ignorieren, wie die anfängliche starke Triebbefriedigung anhält.   Zu dem Zeitpunkt, wenn dann mit der nachlassenden Leidenschaft automatisch auch die Wirkung der Toleranz verschwunden ist, gibt es oft bereits langfristige Verstrickungen wie Kinder oder Abzahlungen für Wohneigentum.   Ohne Toleranz wäre es gar nicht dazu gekommen.

Eine zu starke Determiniertheit durch den Fortpflanzungsinstinkt hat aber nicht nur den Effekt, daß unpassende Menschen Beziehungen eingehen, sie hat zudem auch noch den Nebeneffekt, daß die vorschnelle Ablehnung von möglichen Partnern ebenfalls vom Fortpflanzungsinstinkt entschieden wird.   Wenn ausschließlich 'Liebe auf den ersten Blick' als möglicher Beginn einer Beziehung in Betracht gezogen und erwartet wird, dann wird schon aufgrund der Nichtreaktion des eigenen Fortpflanzungsinstinktes bei der ersten Begegnung jemand automatisch als ungeeignet abgehakt.  


Diejenigen Menschen, für die bei einer Beziehung die körperlichen Bedürfnisse zwar mitentscheidend, aber nicht ausreichend sind, erleben 'Liebe auf den ersten Blick' auch als einen Startpunkt.   Aber sie sind immerhin rational und reif genug, um sich nicht blind vom Fortpflanzungsinstinkt kontrollieren zu lassen.   Sie berücksichtigen auch andere Aspekte beim Gelingen einer Beziehung und bemühen sich deshalb, vor der Entscheidung für eine Beziehung erst zu klären, ob sie auch bei den unsichtbaren Attributen zusammenpassen.   

 
Wer aber wirklich rational eine langfristige Beziehung aufbauen möchte, für den ist der körperliche Aspekt nur nachrangig insoweit von Belang, als daß man gegenüber dem Körper des anderen am Beginn neutral reagiert und keinen Abscheu gegen spätere Berührungen empfindet.   

Als unerläßlich wichtig im Vordergrund steht stattdessen die Klärung, ob man in Harmonie miteinander leben kann.  
Dazu gehört vor allem, daß man gründlich klärt, ob es kognitive und situationsbedingte Konflikte gibt, die sich nicht einvernehmlich vor dem Beginn einer Beziehung lösen lassen.    Falls es solche Konflikte gibt, ist das ein zwingender Grund, keine Beziehung einzugehen.   Toleranz löst oder verhindert keine Konflikte.  
Zweitens ist zu klären, ob es ausreichend Gemeinsamkeiten gibt, sowohl im Denken, um die Kommunikation langfristig lohnenswert zu machen, als auch bei den Interessen, die gemeinsame Aktivitäten ermöglichen.  


Daß sich Menschen derart vom Fortpflanzungsinstinkt determinieren lassen, selbst wenn Nachkommen gar nicht zur Lebensplanung gehören, ist zwar nur ein Extrem auf der Skala von der Instinktdeterminiertheit bis zum rationalen Verhalten der mehr kopfgesteuerten Menschen am anderen Ende.   Leider aber ist die soziale Norm der Geschlechterrollen und das, was als erstrebenswert weiblich und männlich propagiert wird, genau das, was den Fortpflanzungsinstinkt anspricht und fördert.    Wer sich vom Fortpflanzungsinstinkt beherrschen läßt, gehört zur normkonformen Mehrheit.   Wer sich dem entzieht, wessen Fortpflanzungsinstinkt schwach oder nicht vorhanden ist, wer sich deshalb rational verhält, ist ein Außenseiter und deutlich in der Minderheit. 


Der unterschiedliche subjektive Fokus beim Zweck einer Beziehung bedingt die Methode bei der Partnersuche und auch das Verhalten bei Online-Partnersuchportalen. 

Wer körperorientiert ist und wessen Partnerwahl deshalb vom eigenen Fortpflanzungsinstinkt abhängt, braucht dafür die persönliche Begegnung.   Wer das möglichst schnell und einfach erreichen möchte, sucht zwar online die Kontakte, möchte dann aber die Bereitschaft zu einem Treffen mit möglichst geringem Aufwand bei subjektiv als unnötig empfundenen weiteren Online-Aktivitäten erreichen.    

Solche Männer (ich beziehe mich dabei auf Beobachtungen bei meiner eigenen Partnersuche) veröffentlichen ein oder auch viele Photos, häufig mit sichtbaren Statussymbolen wie einem teuren Auto oder bei der Ausübung eines teuren Hobbys, oder sie präsentieren sich als Lackaffen in Anzug und Krawatte.   (Solche Photos haben immerhin einen echten Nutzen: Sie können Frauen wie mir als Warnung vor Protzen und Lackaffen dienen.)  Diese Männer schreiben wenig oder keinen Text, füllen selbst grundlegende Angaben in ihren Profilen nicht aus.    Sie reagieren entweder nur auf Profile von Frauen mit attraktiven Photos oder verlangen per Zuschrift als erstes ein Photo.  

Falls sie tatsächlich so wohlhabend, erfolgreich, groß, athletisch sind wie angegeben, überschätzen sie trotzdem ihre Wirkung.   Sie sind davon überzeugt, daß alle Frauen gerne umgehend den wechselseitigen Test des Fortpflanzungsinstinktes akzeptieren und ihnen nicht widerstehen können, ohne mehr wissen zu wollen.   Auch ein eigenes deutliches Profil hat bei denjenigen, die sich nur vom Fortpflanzungsinstinkt leiten lassen, keinen Nutzen.   Was für sie selbst so unwichtig ist, daß sie es nicht in ihrem eigenen Profil erwähnen, das wird auch bei anderen nicht ernst genommen, entweder trotz Lesens oder weil Profile gar nicht erst gelesen werden.   Werden sie dann aus im Profil deutlich erkennbaren Gründen abgelehnt, ist die Reaktion oft sogar aggressiv.  

Noch absurder aber sind diejenigen, die in ihren Profilen drastisch lügen, indem sie sich als deutlich jünger, größer, schlanker, reicher oder ungebundener präsentieren als sie sind.   Sie tun das, um eigentlich offensichtlich nicht interessierte Frauen zur Einwilligung zu einem Treffen zu manipulieren.   Offensichtlich sind auch diese Männer davon überzeugt, daß sie selbst dann noch eine unwiderstehliche Wirkung auf die Fortpflanzungsinstinkte von Frauen haben, wenn die Unwahrheit der Angaben sofort auffällt. 


Rationales Verhalten bei der Partnersuche erfordert ein völlig anderes Vorgehen.    

Was jemand in einer Beziehung auf keinen Fall akzeptieren kann, ist individuell verschieden und hängt von den eigenen Erfahrungen, den Gewohnheiten, den Bedürfnissen sowie den Grundwerten und Überzeugungen ab.   Mit zunehmendem Alter werden solche Inkompatibilitäten stärker und ausgeprägter.   Mit ein bißchen Nachdenken kann jeder für sich eine Liste der persönlichen Ausschlußkriterien bzw. unverzichtbaren Kriterien aufstellen.  
Nur wenn zuerst wechselseitig geklärt ist, daß es bei diesen Kriterien kein Konfliktpotential und keine Unvereinbarkeiten gibt, ist es sinnvoll, ein vertiefendes Kennenlernen zu starten.   Nur danach ist es wichtig, nach weiteren Gemeinsamkeiten zu suchen und mit dem Austausch von Photos auch zu klären, daß das Äußere wechselseitig nicht als abstoßend empfunden wird.    

Bei diesem Vorgehen ist es wichtig, sein Profil möglichst aussagekräftig und ausführlich auszufüllen.   Das spricht diejenigen an, die Ähnlichkeiten entdecken, ihnen bietet es einen Grund, um aufgrund von Anknüpfungspunkten Kontakt zu initiieren.   Auch erspart es denjenigen, die Konflikte und Unvereinbarkeit entdecken, die Mühe unnötiger Kontakte.  

Donnerstag, 3. September 2015

70. Die Tit-for-Tat-Strategie im Alltagsleben

70.  Die Tit-for-Tat-Strategie im Alltagsleben

Das Verhalten derjenigen, die vom religiösen Wahn befallen sind, es gäbe einen Gott, der in einem angeblichen Leben nach dem Tod für erlittenes Leiden einen Ausgleich schaffen würde, ist oft von diesem Wahn geprägt.   Einerseits sind viele bereit, sich aufzuopfern und Zumutungen zu erdulden.   Damit schaden sie sich selbst.  Noch viel schlimmer aber sind diejenigen, die anderen Schaden und Leid zufügen und das damit rechtfertigen, daß der angebliche Gott das spätestens nach dem Tod in Ordnung bringen würde. 

Wer hingegen rational ist, berücksichtigt nur die Zeitspanne bis zum Tod und orientiert sein Verhalten am Ziel eines gerechten Ausgleichs zwischen Nehmen und Geben, zwischen Schädigen und Erleiden.   Das läßt sich mit der Tit-for-Tat-Strategie realisieren. 
https://de.wikipedia.org/wiki/Tit_for_Tat

Das bedeutet, daß man reaktiv andere so behandelt, wie man selbst zuvor behandelt wurde.  
Wer proaktiv eine Interaktion initiiert, orientiert sich an der goldenen Regel.  Der andere wird als erster Schritt im Rahmen der Möglichkeiten so behandelt, wie er behandelt werden möchte.  

Für die Gestaltung des Alltagslebens nach dem Tit-for-Tat-Prinzip muß zusätzlich ein wichtiger weiterer Faktor berücksichtigt werden.   Dieser Faktor ist der Zweck von Interaktionen mit anderen Menschen.  Wenn dabei Erleichterungen beim Überleben und beim Bewältigen der Alltagsanforderungen im Vordergrund stehen, dann sind zwar Austauschbeziehungen von wechselseitiger Unterstützung erstrebenswert, während ein Kleinkrieg von wechselseitiger Rache niemandem etwas bringt.   Deshalb ist das Tit-for-Tat-Modell für das Alltagsleben um die Option des Interaktionsabbruches erweitert.

Wer im Diesseits gut und fair behandelt werden möchte, hat zwar oft keinen Einfluß auf das Verhalten von denjenigen, die ihn schädigen und ausnutzen wollen.   Aber er hat meistens die Option, sich diesem Verhalten erst gar nicht oder nur kurzzeitig auszusetzen.    Außerhalb von einigen Extremsituation haben die meisten Menschen die freie Entscheidung bei der Wahl der Interaktionspartner oder mindestens bei der Dauer oder Häufigkeit der Interaktion.  

Deshalb bedeutet für mich das gelebte Tit-for-Tat-Modell, daß ich nur Kontakt mit Menschen pflege, die mich gut behandeln und die mir dadurch Grund und Anlaß geben, sie auch gut zu behandeln.   Alle anderen sind es nicht wert, mich mit ihnen abzugeben.   Streit, Konflikte, Auseinandersetzungen bringen mir nichts.   

Sonntag, 12. Juli 2015

69. Apistevistin ist das passende Wort

69.   Apistevistin ist das passende Wort

Apistia bedeutet die völlige Freiheit von jeglichem religiösem oder Esoquack betreffendem Glauben.   Bisher habe ich mich als apistisch bezeichnet.   Da aber Apis das lateinische Wort für Biene ist, war das mißverständlich.   
Heute habe ich endlich das passende Wort gefunden.   Auf Englisch nennt ein völlig ungläubiger Mensch sich 'apistevist'.   Ich übernehme das Wort auf Deutsch.  

Ich bin eine Apistevistin.  

Dienstag, 26. Mai 2015

68. Eine evolutionspsychologisch begründete Definition von Reife

68.   Eine evolutionspsychologisch begründete Definition von Reife
 
Fast jeder betrachtet Reife als einen erstrebenswerten Zustand.   Aber Reife ist ein sehr vager Begriff, der sehr unterschiedlich und uneinheitlich definiert wird.  

Meine folgende Definition von Reife basiert auf evolutionspsychologischen Überlegungen.    Reife bedeutet dabei vor allem die voll entwickelte Fähigkeit zur Rationalität als der ultimativen kognitiven Steuerungsinstanz.  Wer in diesem Sinne reif ist, hat als Individuum den augenblicklich möglichen maximalen Endzustand der kognitiven Evolution erreicht.   Diese Reife ist deshalb auch ein menschliches Alleinstellungsmerkmal im Unterschied zu Tieren.

Dabei muß man primäre Rationalität von sekundärer Rationalität unterscheiden.   Bei der primären Rationalität sind auch die Ziele des Verhaltens rational begründet.   Sekundäre Rationalität ist hingegen nur ein Instrument, das zur Erreichung beliebiger, auch irrationaler Ziele eingesetzt wird.  
Nur die primäre Rationalität ermöglicht Reife, sekundäre Rationalität dagegen reicht dafür nicht aus.   Rationale, kognitive Reife ist deshalb der Endzustand eines langen und schwierigen Prozesses, der vor allem auch die Überwindung der Tierhaftigkeit beinhaltet.    Auf dem Weg zur rationalen Reifung gibt es sehr viele Hindernisse, so daß sehr viele Menschen diesen Zustand nie erreichen.   

Alles das, was von Menschen mit religiösem oder sonstigem Esoquack-Glauben bei impliziter Unterwerfung unter Instinkthaftigkeit als Reife und Weisheit proklamiert wird, ist im Sinne der kognitiven Evolution nur Pseudoreife.    Es ist der Versuch, es sich zu erlauben, als Tier zu leben, obwohl das Tiersein entweder verleugnet und nicht anerkannt oder aber zwischen Tiersein und Menschsein nicht unterschieden wird.   Pseudoreife ist der Zustand, in dem sich jemand als Mensch fühlt und trotzdem wie ein Tier rücksichtslos und instinktgetrieben anderen Schaden zufügt und das für gerechtfertigt hält.

Drei Faktoren der Reife

1.  Denkfähigkeit

Im Zustand der Reife gibt es keinen Glauben.   Denken und Verhalten sind evidenzbasiert und orientieren sich an Wahrscheinlichkeiten.   Behauptungen anderer werden niemals als Wahrheit geglaubt, sondern immer skeptisch überprüft.  

2.  Überwindung der Instinktivität

Im Zustand der Reife erkennen Menschen ihre eigene Individualität als Personen mit einer endlichen Existenz.   Sie identifizieren sich als Individuen und nicht als Genträger.   Dadurch sind sie sich bewußt, daß Individualität und Arterhaltung sich gegenseitig ausschließen.     Sie akzeptieren als Grundlage und Grundziel des Verhaltens das langfristig orientierte Wohlergehen von Individuen.   Ihre langfristig orientierte Selbstkontrolle ist stärker als momentane Impulse.   Den instinktiven Impulsen, durch die Individuen geschädigt werden, geben sie nicht nach.     

3.  Symmetrischer Austausch

Im Zustand der Reife ist das Ziel angemessenen Verhaltens der faire und symmetrische Austausch zwischen sich selbst als Individuum und allen anderen Individuen.   Dabei wird die Schädigung anderer und die eigene Aufopferung gleichermaßen vermieden.   Angestrebt wird eine symmetrische und ausgeglichene Balance von Geben und Nehmen.    Die Fähigkeit des rationalen Denkens und der Kontrolle der Instinkte sind Voraussetzungen hierfür.  


Die Unreife des Kindes als Ausgangssituation

Ein neugeborenes Kind hat zwar die genetischen Anlagen, um unter günstigen Bedingungen die rationale Reife zu erreichen.   Aber zum Zeitpunkt der Geburt unterscheidet es sich aufgrund seines noch nicht entwickelten Gehirnes noch nicht von einem Tier.    

1.   Denkfähigkeit

Während sich das kindliche Gehirn allmählich entwickelt, ist es zu einer kritischen Bewertung von Behauptungen noch nicht fähig.  Deshalb beinhaltet das unvermeidlich notwendige Vertrauen in die versorgenden Bezugspersonen automatisch den Glauben daran, daß alle deren Äußerungen Wahrheiten sind und alles Verhalten auf realen Tatsachen beruht.  
Deshalb ist zunächst nur die Entwicklung der sekundären, instrumentellen Rationalität möglich.   Die Erkenntnis von Ursache und Wirkung bei praktischen Alltagsproblemen führt zu einer erweiterten Form des Werkzeuggebrauches.  
 
Ein Neugeborenes schreit, wenn es Schmerzen hat.   Das etwas ältere Kind sagt der Bezugsperson, daß es Schmerzen hat und tut vertrauensvoll, was ihm geraten wird.  Das noch ältere Kind tut selbständig das, was es als Problemlösung für Schmerzen von der Bezugsperson gelernt hat.  
Das Kind lernt also, daß es rational ist, selbst etwas gegen den Schmerz zu tun.   Aber aufgrund des durch Vertrauen begründeten blinden Glaubens hat es noch nicht die Fähigkeit, dabei auch die Wahl des Mittels zu beurteilen und anzuzweifeln.   Ob die Bezugsperson eine vom Arzt verschriebene Medizin verabreicht oder stattdessen um Gesundheit betet, das kann ein Kind noch nicht beurteilen, es übernimmt beides unkritisch als Wahrheit.   

Die Schwierigkeit bei der Erreichung von Reife ist der Übergang von der sekundären zur primären Rationalität.   Ein grundlegender Schritt dabei ist es, Vertrauen und Glauben zu trennen.   Rationale Reife beinhaltet, daß selbst bei vollem Vertrauen klar zwischen Absichten und Wissen unterschieden und die Validität von Aussagen hinterfragt wird.   Wer das nicht lernt, kann nicht mehr rationale Reife erreichen als die der Vertrauenspersonen während der Erziehung, weil deren Glauben einfach übernommen und nie hinterfragt wird.   Deshalb wird häufig die Verhinderung der vollen kognitiven und rationalen Reifung von Generation zu Generation weitergegeben.  
Wer damit aufgewachsen ist, daß Beten zu einem imaginären Gott eine Form der Problemlösung wäre, bleibt unreif, solange er an diesem Glauben festhält.   Erst die Erkenntnis, daß dieser Glaube absurd und irrational ist, ist der wesentliche Schritt von der sekundären zur primären Rationalität.

2.  und 3.  Instinktivität und asymmetrischer Eigennutz

Bei der Geburt ist ein Kind zunächst ein instinktgetriebener Parasit, der in einer asymmetrischen Beziehung das Versorgtwerden instinktiv und egoistisch einfordert. Neugeborene und Kinder sind gesetzlich dazu berechtigt, daß alle ihre Bedürfnisse asymmetrisch, also ohne Gegenleistung, befriedigt werden.   Da das Wechseln stinkender Windeln unzumutbar ist, ist die gesetzliche Verpflichtung dazu und zu anderer stumpfsinniger Hausarbeit ohne Gegenleistung eine Form von Versklavung.   Daß Eltern diese Sklaverei freiwillig auf sich nehmen, ändert nichts an der asymmetrischen parasitären Situation.   

Der Ausgangspunkt der Reifung ist also die Situation, daß die Berücksichtigung des asymmetrischen Eigennutz zunächst als unvermeidliche Gegebenheit anerkannt wird.   Damit aus einem instinktgetriebenen, tierhaften Neugeborenen ein reifer Erwachsener werden kann, der mit kritischem Abstand die eigenen Instinkte im Hinblick auf Schädlichkeit bewerten und kontrollieren kann, ist eine völlig Umkehr der subjektiven Selbstverständlichkeiten erforderlich.  
Davon sind viele Menschen überfordert.  Statt zu reifen und die Instinktgetriebenheit zu überwinden, unterwerfen sie sich auch als Erwachsene weiterhin willig der Kontrolle durch andere, nun der Arterhaltung dienende und andere schädigende Instinkte.  

Darüber hinaus wirken Irrationalität im Denken und asymmetrische Schädigung anderer durch Instinktivität auch zusammen bei der Verhinderung der Reifung.   Denn viele der mächtigen, unausrottbaren und unkritisch übernommenen Glaubensinhalte sind solche irrationalen Behauptungen, die verhindern, daß jemand an kognitiver Dissonanz leidet, wenn er Instinkte auslebt, obwohl dadurch andere Menschen geschädigt und ausgenutzt werden.    

Samstag, 9. Mai 2015

67. Die Absurdität der Homöopathie

67.  Die Absurdität der Homöopathie
"Hahnemann stellte folgende Prinzipien der Homöopathie auf, die sich bis heute erhalten haben:
  •     Das Simile-Prinzip sieht vor, dass „Ähnliches mit Ähnlichem" behandelt wird. Gegen Fieber beispielsweise setzt man Mittel ein, die Fieber hervorrufen. Dies geschieht in äußerst niedriger Dosierung, wodurch sich die Wirkung umkehren soll.
  •     Bei der Arzneimittelprüfung am Gesunden werden alle Symptome aufgezeichnet, die nach Einnahme des Mittels beim Probanden auftreten.
  •     Die homöopathische Verdünnung des Wirkstoffs („Potenzierung") soll dessen Wirkung erhöhen. Die Verdünnung geschieht durch Verschütteln in einem Lösungsmittel oder Verreiben mit Milchzucker. Die Verdünnungen werden mit den Buchstaben „D", „C" und „Q" bzw. „LM" gekennzeichnet. Dabei steht D für Dezimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:10) und C für Centesimalpotenzen (Verdünnungen im Verhältnis 1:100). Mit LM werden 50 000-fache Verdünnungen bezeichnet."
https://www.gwup.org/inhalte/77-themen/komplementaer-und-alternativmedizin-cam/646-homoeopathie

 
Die Grundgedanken der Homöopathie sind hirnrissig und grotesk.   Im folgenden bezeichnet der Begriff Homöopathisierung die Behandlung von Wasser durch Verdünnen bis zu Inhaltslosigkeit und Schütteln entsprechend den oben beschriebenen Prinzipien.  

Nach dem Simile Prinzip könnten Ebolakranke mit Ebola-Viren und Pilzvergiftete mit noch mehr von dem Giftpilz geheilt werden.  In Abwandlung eines Sprichwortes beschleunigt der Homöpathiegläubige, wie schnell er selig werden kann.  Denn der Tod ist eine Vorbedingung auf dem Weg in Richtung Seligkeit.  

Homöopathisiertes Wasser ist teuer.   Wer an einer Krankheit leidet, die sich mit der Einnahme von Wasser nicht kurieren läßt, wird also viel Geld dafür ausgeben, wenn er in der vergeblichen Hoffnung auf Wirkung jenseits des Placebo-Effektes über einen längeren Zeitpunkt immer mehr davon kauft.  
Wer das tut, zeigt, daß er sich in jeder Hinsicht vergackeiern läßt.   Einerseits glaubt er die Behauptungen von Hahnemann, wendet aber das Prinzip nicht konsequent im eigenen Interesse an.   Denn tatsächlich bräuchte er das homöopathisierte Wasser ja nur einmal zu kaufen.   Durch eigenes weiteres Verdünnen würde er sich ohne weitere Kosten einen noch wirkungsvolleren Vorrat schaffen, der bis zu seinem Übergang in die Vorstufen der Seligkeit ausreicht.  


Vor allem das Verdünnungsprinzip führt aber noch zu einigen anderen, weiterführenden Überlegungen dahingehend, wie grotesk der Glaube an das homöopathisierte Wasser eigentlich ist:

Im fertigen homöopathisierten Wasser befindet sich bekanntlich nicht einmal mehr ein Molekül des Wirkstoffes.   Die angebliche Wirkung wird einer dem homöopathisierten Wasser angeblich hinzugefügten Eigenschaft zugeschrieben.  Wie das geschieht, können die Homöopathiker selbst nicht erklären, und meßbar ist diese Eigenschaft auch nicht.


Zur Haltbarkeit und Dauerhaftigkeit dieser angeblichen Eigenschaft habe ich bisher noch nirgendwo Angaben gefunden habe.   
Wer Wasser homöopathisiert und behauptet, das habe Wirkungen, der müßte auch Angaben dazu machen, ob dieser Prozeß reversibel ist, ob sich also Wasser auch wieder dehomöopathisieren läßt.  
Das wäre dann wichtig, wenn durch zufälliges Zusammentreffen von Naturphänomenen es zu unbeabsichtigter Homöopathisierung kommt.    

1.  Mal angenommen, jemand verdampft homöopathisiertes Wasser.   Der Wasserdampf steigt auf bis daraus eine Wolke wird, aus der Schnee auf das Dach fällt.  Nach dem Tauen sammelt sich das Wasser in der Regentonne.   Dann stellt sich die Frage, ob das Wasser in der Regentonne noch immer die angebliche homöopathische Wirkung hat.  

2.  Interessant ist auch die Frage, was der menschliche Körper mit der angeblich homöopathischen Wirkung des Wassers macht, ob also das im Urin enthaltene homöopathisierte Wasser noch immer die vorherige Wirkung hat.    Bei der Reinigung der Abwässer in der Kläranlage werden ja alle stofflichen Verunreinigungen weitestgehend entfernt.   Bleiben die angeblichen nichtstofflichen Wirkungen des homöopathisierten Wassers dabei erhalten, weil es dafür keine Reinigungsmethoden gibt?   Dann wären die Abwässer aus der Kläranlage ein Cocktail aus vielen den Kunden als unterschiedlich verkauften homöopathisierten Wässerchen.   

3.  Schütteln und Verdünnen geschieht auch in der Natur.   Kaum eine Substanz, die von Homöopathen als verwendbar betrachtet wird, ist nicht auch schon einmal ins Meer geraten.  Das Meerwasser wird durch starke Naturkräfte durchgeschüttelt.   Da wäre doch Meerwasser eigentlich das perfekte homöopathische Universalheilmittel.   
 

Wissenschaftliche Studien können gefälscht, verfälscht und falsch dargestellt werden.   Die wenigen Studien, die von den Anhängern der Homöopathie als angeblicher Nachweis der Wirksamkeit präsentiert werden, sind nicht überzeugend.  
Bei den bisherigen Studien wurden meines Wissens immer andere Behandlungsmethoden mit Homöopathie verglichen.   Das erleichtert es den Homöopathiegläubigen, den einseitigen Placebo-Effekt als echte Wirkung umzudeuten.

Was fehlt, sind Doppelblindstudien, die homöopathisiertes Wasser mit anderem Wasser vergleichen,   In dem Fall ist der Placeboeffekt bei beiden Sorten Wasser der gleiche.  Wichtig wären auch doppelblind durchgeführte chemische Analysen des Wassers.  
Ergibt sich kein Unterschied, dann zeigt das, daß es keinen Grund gibt, homöopathische Mittel zu kaufen.  
Denn entweder alles Wasser ist nichts als Wasser und hat keine Wirkung.   Sollten die Homöopathen aber darauf bestehen, ihr Wasser wäre wirksam, dann würde das bedeuten, daß alle durch Schütteln und Verdünnen einmal irgendwann in der Vergangenheit angeblich erzeugte Wirkung ewig unvermindert anhält.   Dadurch wäre die von allem Wasser auf der Erde über Jahrmillionen angesammelte Wirkung so groß, daß sich durch weitere Homöophatisierung nichts mehr verstärken ließe.

Sollten die Homöopathen aber ihr Geschäft dadurch retten wollen, daß sie behaupten, die Wirkung könne vergehen oder durch Ändern des Aggregatzustandes zerstört werden, dann müßten sie auch das in Doppelblindstudien nachweisen.   In diesem Fall müßte frisch homöopathisiertes Wasser mit solchem verglichen wird, das nach der Homöopathisierung lange gestanden hat, gekocht, gefroren und verdampft worden war, und mit nicht homöopathisiertem Wasser.  

Sollte es jemandem gelingen, mit korrekten wissenschaftlichen Methoden nachzuweisen, daß sich homöopathisiertes Wasser von nichthomöopathisiertem Wasser unterscheidet, dann ist er ein Kandidat für die Million von James Randi.  
http://de.wikipedia.org/wiki/James_Randi_Educational_Foundation#Die_Eine-Million-Dollar-Herausforderung

Samstag, 2. Mai 2015

66. Enttierung ist eine Methode zur Vermeidung von Leiden

66.   Enttierung ist eine Methode zur Vermeidung von Leiden

Vorneweg:   Mit Enttierung ist hier nicht die Entfernung von Tieren gemeint, sondern die Überwindung der überstarken Kontrolle menschlichen Denkens und Verhaltens durch tierische Instinkte.

Homo homini lupus est.   Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.    
Dieses Sprichwort zeigt deutlich das ungelöste Grunddilemma der menschlichen Existenz.   Ein menschliches Gehirn kann jemanden entweder zum brutalen Wolf werden lassen oder zu jemandem, der das erkennen und in Worte fassen kann. 

Wir leben in einer Welt, in der einerseits Grausamkeit und Ausbeutung alltägliche Ereignisse sind, in der andererseits auch viele gutwillige Menschen aufgrund einer Vielzahl von Denkrichtungen einige solcher Verhaltensweisen ablehnen oder abmildern wollen.    Pazifismus, Feminismus, Sozialismus, Egalitarismus sind Beispiele für solche Denkrichtungen.

Alle diese Denkrichtungen richten sich entweder direkt gegen Verhalten und aber gegen Wertsysteme und Überzeugungen, die zu solchem Verhalten führen.   Die wirklichen Ursachen werden verkannt oder fälschlicherweise Einflüssen durch Kultur und Erziehung zugeschrieben.

Jede physische Grausamkeit, die Menschen anderen Menschen antun, beruht auf Verhalten, das sich auch bei Tieren beobachten läßt, also auf instinktivem, evolutionär erfolgreichem Verhalten.  Auch viele Formen von emotionaler Grausamkeit sind Effekte davon. 
Wenn sein Wertesystem und seine Überzeugungen jemandem bestimmtes, von den Opfern als Grausamkeit erlebtes Verhalten erlauben oder sogar vorschreiben, wird dadurch ein schon vorhandener Drang zu tierischem, instinktivem Verhalten verstärkt.   Was bewußt für gerechtfertigt gehalten wird, ist dadurch der Selbstkritik und Selbstkontrolle entzogen.


Die unangenehme Realität ist, daß Rücksichtlosigkeit leider gleichzeitig anderen Schaden zufügt und die Arterhaltung fördert, wenn nicht sogar ermöglicht.  
Alle heute lebenden Menschen hatten zumindestens überwiegend männliche Vorfahren, die auch unter den ungünstigen Lebensbedingungen der langen Vorgeschichte rücksichtslos genug waren, um sich erfolgreich zu vermehren und ausreichende Kontrolle über Ressourcen und Frauen zu erlangen.   Die weiblichen Vorfahren waren entweder auch rücksichtslos oder sie waren nicht in der Lage, erzwungene Fortpflanzung zu vermeiden.  

Das heißt, die Anlage zur Rücksichtslosigkeit bei der Weitergabe der eigenen Gene ist ein integrierter Aspekt des mehr oder minder stark angeborenen Fortpflanzungsinstinkts.  Beim Wirken der den Fortpflanzungsinstinkt unterstützenden Sekundärinstinkte wird das sehr deutlich.  

Dabei gibt es zwei Stufen:

1.  Beschaffung der Ressourcen: Absolute und unkontrollierte Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit.  
Hier wirken Herdeninstinkt und Ingroup-Outgroup-Instinkt.  Alle möglichen und erdenklichen Mittel und Methoden werden angewandt für das Ziel, der eigenen Gruppe die uneingeschränkte und vollständige Kontrolle über alle insgesamt vorhandenen Ressourcen zu verschaffen.  Zu diesen Methoden gehören Krieg, Genozid, Vertreibung, Kannibalismus, Plünderung und Versklavung.   Dazu gehört aber auch der Einsatz wirtschaftlicher Macht, durch die in fernen Ländern versklavte und verelendete Menschen gezwungen werden, für andere außerhalb des eigenen Landes das materielle Wohlleben zu erarbeiten.

2.  Verteilung der Ressourcen.  Modifizierte und kontrollierte Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit.  
Hier wirkt der Hierarchieinstinkt.   Wer im Wettkampf und Wettbewerb über die Konkurrenten siegt, erzielt damit Macht über Ressourcen und erleichterten Zugang zur fortpflanzungswilligen Frauen.   Diese Ressourcen erleichtern das Überleben und den Fortpflanzungserfolg weiterer Generationen.   
Dieser Umverteilungswettkampf wird aber gesellschaftlich so weit kontrolliert, daß die Befähigung der Gruppe oder Gesellschaft zum gemeinschaftlichen, unkontrollierten Beschaffen der Ressourcen wie in 1. nicht verhindert wird.   Ein hierarchischer Verteilungskampf ist nur möglich, wenn zu verteilbare Ressourcen vorhanden sind.  
   
So weit vorhanden, wird durch diese instinktiven Tendenzen bei Männern überwiegend proaktives Verhalten bestimmt, bei Frauen eher durch Duldung und Erziehung der nächsten Generation gezeigte Akzeptanz.

  
Das Hauptübel der Menschheit sind deshalb die Instinkte, deren katastrophale Auswirkungen dadurch ermöglicht und verstärkt werden, daß viele Menschen sich mit ihrer instinkthaften Verhaltensmotivation identifizieren.   Diese Menschen erleben solches Verhalten als so selbstverständlich, daß sie die Alternativen nicht einmal erkennen können.    Sie verwechseln die Wahrnehmung ihrer eigenen Verhaltensimpulse und instinktiven Bedürfnisse mit einer vermeintlich automatischen Rechtfertigung dafür, daß bei solchem Verhalten das Leiden der Opfer nicht berücksichtigt zu werden bräuchte.
 
Der Fortpflanzungsinstinkt wird ohne jegliche kritische Reflexion so interpretiert, als gäbe es eine Pflicht, sich entweder selbst fortzupflanzen oder zugunsten der Fortpflanzung anderer alle direkten und indirekten Nachteile willig zu ertragen und sich nicht dagegen zu wehren.


Wenn ein wohlmeinender und rational denkender Mensch jede Grausamkeit gegen Mitmenschen ablehnt, bleibt das ohne eine bewußte Ablehnung auch der zugrundeliegenden Instinktgetriebenheit trotzdem erfolglos und wirkungslos.   

Sowohl die instinktiven Verhaltenstendenzen als auch die Fähigkeiten des menschlichen Verstandes zu zielgerichtetem und antizipatorischem Verhalten unter Verwendung von Informationen und Erfahrungen sind gleichermaßen Realität. 
Es ist einerseits möglich, daß der Verstand zum Werkzeug bei der Verfolgung instinktiver Ziele degradiert wird.   Der Verstand kann aber auch eingesetzt werden, um rationale, übergeordnete Ziele zu verfolgen und die Instinkte zu kontrollieren.   Das Kräfteverhältnis zwischen Verstand und Instinktivität ist individuell unterschiedlich.  Männer können ihren Verstand sowohl dafür gebrauchen, um Frauen zu mißbrauchen oder um dafür zu sorgen, daß Frauen nicht mißbraucht werden.  

Das Maß an Instinktivität ist vermutlich angeboren.   Ob aber jemand seinen Verstand zur Durchsetzung oder zu Kontrolle der Instinkte verwendet, das läßt sich durch Kultur und Erziehung beeinflussen.  Damit Menschen andere nicht grausam behandeln, ist ein Umdenken erforderlich.    Hier muß die gezielte Enttierung der Menschen ansetzen. 

Diejenigen, die ihren Verstand als Werkzeug zur Verfolgung grausamer instinktiver Ziele gebrauchen und subjektiv dadurch Vorteile erleben, sind gefährlich und vermutlich rational dabei nicht oder sehr wenig beeinflußbar.    
Diejenigen aber, die zwar wohlmeinend sind und Leiden erzeugendes Verhalten als solches ablehnen und bekämpfen, haben wenig Erfolg, solange sie die verursachenden Instinkte unbeachtet lassen oder gar prinzipiell auch selbst akzeptieren.   
 
Für eine erfolgreiche Enttierung müssen zuallererst die Instinkte als das wirkliche Grundübel anerkannt werden.   Wer die Instinkte in sich ablehnt und kontrolliert, reduziert automatisch auch die Verhaltensimpulse, die beim Ausleben anderen Menschen Schaden zufügen würden.     

Freitag, 24. April 2015

65. Warum Standardfrauen zu Opfern von Scammern werden

65.  Warum Standardfrauen zu Opfern von Scammern werden

Im Eintrag 64. Wie rationale Menschen Scammer erkennen können habe ich meine subjektiven Erfahrungen mit der Früherkennung von Scammern beschrieben.

Es gibt dabei noch weitere Aspekte, über die ich auch wieder aus der Sicht einer Frau schreibe.  

1.  Standardfrauen sind zu Opfern prädestiniert

Auf mich selbst wirkt das Verhalten der Scammer grotesk.   Warum trotzdem so viele Frauen auf Scammer hereinfallen, läßt sich nur in einem allgemeineren Kontext erklären.    Zu diesem Kontext gehört vor allem die Berücksichtigung der bekannten, physiologisch begründeten Unpassung zwischen den die Partnersuche motivierenden vorwiegenden Bedürfnisse bei den Frauen und bei den Männern.   

Bei der Mehrzahl der Männer sind überwiegend die Bedürfnisse nach Triebreduktion ausschlaggebend und verhaltensrelevant, während die meisten Frauen vor allem ein starkes Bindungsbedürfnis haben.  

Immer dann, wenn Frauen ein klares Bewußtsein für ihrer echten eigenen Bedürfnisse haben und wenn sie darüber hinaus auch noch wissen, welches Verhalten sie rational ihren Zielen näher bringt, haben weder Scammer noch Straßenköter Erfolg.    (Als Straßenköter bezeichne ich alle Männer, die Frauenkörper für bindungs- und beziehungslose Einmalkopulationen mißbrauchen.)

1.1.  Die sozial genormten Standardfrauen

Die soziale Norm schafft durch die Beeinflussung der Mädchen schon von klein an einen kognitiv verbogenen Frauentyp, die Standardfrauen.  Dieser verhängnisvolle Einfluß wird ausgeübt und verstärkt durch Medien, bei denen Straßenköter einflußreiche Positionen innehaben.
  • Körperorientierte Eitelkeit wird den Standardfrauen so gründlich als Selbstverständlichkeit anerzogen, daß sie den Wert von Frauen allgemein und auch den eigenen Selbstwert als ausschließlich durch das Aussehen vorbestimmt wahrnehmen und definieren.  
    Ihre eigene Identität wird nur durch ihre Körper bestimmt.   Sie nehmen sich selbst als Körper und nicht als Person wahr.  Anders ausgedrückt, für sie sind Person und Körper zwei Wörter für dasselbe.   
  • Das erlebbare, intersubjektive Maß dieses körperorientierten Selbstwertes ist die Stärke des Kopulationsbegehrens, das durch die Wahrnehmung ihres Äußeren bei Männern ausgelöst wird.  Zum Ausdruck gebracht wird das durch Schmeicheleien, Komplimente, Flirten und Anmache. 
    Bei Standardfrauen erzeugt das Wohlbefinden.
  • Opfer an Zeit, Geld, Schmerz für die optimierte Gestaltung des Äußeren wird für rational, unverzichtbar und selbstverständlich gehalten, weil sich dadurch direkt das ausgelöste und ausgedrückte Kopulationsbegehren und indirekt also auch das Wohlbefinden der Standardfrauen erhöhen läßt.
  • Standardfrauen haben sich einreden lassen, auch Langzeitbindungen könnten immer nur über primär körperliche Anziehung entstehen und durch das gezielte Auslösen von Kopulationsbegehren gefördert werden.
  • Anstatt sich ihrer eigenen Bedürfnisse bewußt zu sein, zweifeln Standardfrauen nicht daran, daß die Triebreduktion der Männer ihr eigener Lebenszweck wäre.   Sie wissen nicht, daß ihr eigener Beitrag zum Mißbrauchtwerden eine Form von Selbstmißbrauch ist.   Wenn sie es begreifen, sind sie meistens schon zum Opfer geworden.
Mit dieser sozialen Norm haben die Straßenköter durch die den Standardfrauen anerzogenen Schwachpunkte den erleichterten zukünftigen Zugang zu den Körpern ihrer Opfer geschickt vorbereitet.   

Damit haben sie auch für die Scammer die Vorarbeit geleistet.  Die Erfolge der Scammer sind deshalb ein logisch erklärbarer Nebeneffekt eines für die Bedürfnisse von Straßenkötern optimierten weiblichen Rollenmodells.  

1.2.  Scammer und Straßenköter im Vergleich

Straßenköter und Scammer haben bemerkenswerte Gemeinsamkeiten.   Beide haben keinerlei Bindungsbedürfnis.   Stattdessen verfolgen sie das völlig eigennützige Ziel, Frauen mit einem Bindungsbedürfnis auszunutzen und zu gebrauchen.  

Das Ziel der Scammer ist das Geld der Opfer.  Das Ziel der Straßenköter ist der Zugang zu weiblichen Körpern zwecks Mißbrauch als Kloschüssel für Körperabfälle.    (Um die Minderheit von Frauen, die wirklich auch selbst nur eine Straßenköterkopulation anstreben geht es hier nicht, genau so wenig wie um diejenigen, die Geld für soziale Projekte in Entwicklungsländern spenden.)      
  • Die Frau wird mit vorgetäuschten Bindungsabsichten dazu gebracht, beim Mißbrauch oder der finanziellen Ausplünderung willig mitzuwirken. 
  • Die individuelle Persönlichkeit der Frau interessiert den Täter nicht, es sei denn, die Kenntnis davon läßt sich für die Optimierung der Manipulation verwerten.
  • Der Täter möchte möglichst schnell und mit möglichst geringem Einsatz und Aufwand zum Ziel kommen.   Der Täter hat am Kontakt mit dem Opfer keinerlei inhaltliches oder persönliches Interesse, die Bemühungen in Richtung auf das Ziel sind eine lästige Routine.
  • Inhaltsleere Profile vereinfachen es für den Täter, seine Lügen flexibel und zum Opfer passend zu gestalten.       
  • Nichtssagende Profile und Anschreiben mit nur vagen, unpräzisen Angaben und dem Vermeiden eindeutiger Informationen verringern für den Täter das Risiko, vom Opfer als ungeeignet abgelehnt zu werden.
  • Die Täter haben zwar oberflächliche Manipulationsmethoden erlernt, sie sind aber dumm und/oder unreif.  Davon, sich eigenständig so zu verhalten, daß echte Bindungen entstehen könnten, sind sie völlig überfordert.   Deshalb sind sie vor allem für die vorgeschädigten Standardfrauen in 1.1 ein Risiko. 

Ein Bindungsbedürfnis macht verletzlich und verwundbar.  Sowohl die von Scammern als auch die von Straßenkötern ausgenutzten und mißbrauchten Frauen werden dadurch gelegentlich traumatisiert.  Trotzdem unterscheidet sich die allgemeine Einstellung gegenüber Straßenkötern und Scammern sehr deutlich, auch gegenüber den jeweiligen Opfern.
In einem kapitalistischen System löst ein finanzieller Schaden schnell und leicht Empörung und Mitgefühl aus.   Niemand verlangt von den Opfern Toleranz für die Scammer oder betrachtet die Zahlungen gar als Verpflichtung der Opfer.  Bei den Opfern der Straßenköter ist der Schaden hingegen emotional, aber nicht materiell.  Dieser Schaden wird generell verharmlost und als tolerierbar abgetan.  Wenn die Opfer der Straßenköter leiden, wird das sogar noch zum Defekt der Frauen umdefiniert, weil sie bei der Erfüllung ihres angeblichen Lebenszwecks als Nutzobjekte für Männer versagt hätten.       

2.  Vorbeugung

In den Medien wird mit Aufklärung und der Verbreitung von Informationen über das Verhalten der Scammer versucht, Vorbeugung zu betreiben.   

Das reicht aber nicht aus.    Nötig ist vielmehr eine völlige Umorientierung im Denken und Verhalten der bindungsbedürftigen und -fähigen Menschen.   

2.1. Der erste Schritt ist eine Klärung der eigenen Bedürfnisse.    Wer bindungsbedürftig und deshalb verwundbar ist, muß als erstes dies als eine persönliche und berechtigte Eigenschaft annehmen und nicht als eine zu überwindende Schwäche mißverstehen.  

2.2.  Wer sein Bindungsbedürfnis geklärt hat, muß im zweiten Schritt lernen, wie man rational vorgeht, um das Ziel der monogamen tiefen Langzeitbindung erreichen zu können und Verletzungen auf dem Weg dahin möglichst zu vermeiden.  

Damit Frauen keine Opfer von Scammern und von Straßenkötern werden, ist die Mitwirkung nicht nur der Frauen selbst, sondern auch die der partnersuchenden, bindungswilligen und -bedürftigen Männer erforderlich, allerdings mit sehr unterschiedlichen Beiträgen:

2.2.1.  Die Frauen müssen als erstes ihr eigenes Selbstbild und ihre Identität überprüfen und hinterfragen.  Wem selbst Verbiegungen in Richtung Standardfrau angetan wurden, braucht als erstes einen kritischen Abstand von der Eitelkeit und Körperorientierung.   Wer Schmeicheleien und sogar Anmache genießt, ist gefährdet und braucht ein verändertes Selbstbild sowie ein nicht von körperlichen, sondern von Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen bestimmtes Selbstwertgefühl.

2.2.2.  Daß so viele Frauen von Scammern und Straßenkötern hereingelegt werden, liegt auch daran, daß es nicht reicht, daß es Qualitätsmänner, also die Männer mit eigenem, echtem, monogamem Bindungsbedürfnis, zwar gibt, diese aber nicht erkennbar sind.  Es ist erforderlich, daß diese Männer aktiv dafür sorgen, als solche von den anderen unterscheidbar und auffindbar zu sein.   
Das können die Qualitätsmänner nur selbst leisten, indem sie dafür sorgen, daß ihre Profile und ihr Verhalten sich durch ein inhaltliches Niveau deutlich und unverwechselbar von dem der Scammer und Straßenköter unterscheidet.  
Durch bessere Erkennbarkeit wird den Frauen die positive Suche nach Qualitätsmännern erleichtert.  Außerdem wird dadurch der Unterschied zu den nichtssagenden leeren Profilen der Scammer und Straßenköter deutlicher. 
 
Damit Qualitätsmänner hier mitwirken können, brauchen sie aber zunächst selbst ein Problembewußtsein. Nur wer ausreichend über die typischen Verhaltensweisen der Scammer und Straßenköter informiert ist, kann sich gezielt anders verhalten und präsentieren.  
Auch Qualitätsmänner ohne Problembewußtsein füllen ihre Profile häufig nicht oder nur unvollständig aus.   Wenn auf einem Partnersuchportal aber alle Profile nichtssagend sind, fehlen die Möglichkeiten für eine bindungsbedürftige Frau, sofort zu erkennen, ob es sich dabei um einen Straßenköter, einen Scammer oder einen Qualitätsmann handelt.  
In dieser Situation besteht auch das Risiko, daß Qualitätsmänner versehentlich als vermeintliche Scammer abgelehnt werden.  Deshalb nützen sorgfältige Profile auch den Qualitätsmännern selbst.

2.2.3  Langfristige Bindungen sind kognitiv begründet, das heißt, sie beruhen auf Attributen und Persönlichkeitsmerkmalen, die man weder sehen noch mit körperlichen Sinnen erfassen kann.   Diese emotionalen und intellektuellen Bindungen können nur durch Kommunikation und Austausch von Wissen über einander entstehen.  
Dabei wird eine gemeinsame Grundlage von Werten, Überzeugungen, Interessen, Ansichten, Einstellungen geschaffen.   Für Menschen, die planen und wünschen, langfristig Zeit gemeinsam zu verbringen, ist auch die Klärung wichtig, wieviel geteilte Hobbies und Interessen sich für gemeinsame Aktivitäten eignen.   

Solche Bindungen lassen sich nur durch intensive und extensive inhaltliche Kommunikation entwickeln. Ein starkes Kommunikationsbedürfnis ist meistens ein günstiges Zeichen für ein Bindungsbedürfnis.  (Falls jemand statt Bindungen nur den Gedankenaustausch sucht und dabei ehrlich ist, kann das zwar auch zu einer Enttäuschung führen, aber ohne drastische Folgen.)

Scammer sind aufgrund von Dummheit, Unwissenheit und Unreife zu einer solchen inhaltlichen und individuellen Kommunikation unfähig und davon überfordert, Straßenköter sind kommunikationsunwillig.  


Wer also als Frau Bindungen sucht und als bindungsfähiger Mann Vertrauen gewinnen möchte, tut gut daran, von Anfang an inhaltliche Kommunikation zu initiieren und einzufordern.    

Wenn eine solche Kommunikation nicht zustande kommt, kann die Frau daran schnell erkennen, daß sie keine Chance auf langfristige kognitiv begründete Bindungen hat.  

Donnerstag, 23. April 2015

64. Wie rationale Menschen Scammer erkennen können

64.  Wie rationale Menschen Scammer erkennen können
 
Daß Beziehungsscammer sich das Vertrauen ihrer Opfer erschleichen, um sie dann in einer vermeintlichen Notlage um Geld zu bitten, ist wohl inzwischen weithin bekannt.  

Die folgenden Betrachtungen beschränken sich auf die weibliche Sicht.  Da bei männlichen Scamopfern gezielt solche Bilder eingesetzt werden, mit denen ein starkes Kopulationsbedürfnis den Verstand blockieren soll, wirken dabei völlig andere Mechanismen.  

Das Wort Opfer schließt dabei auch solche Zielpersonen ein, die vergeblich und erfolglos dazu gemacht werden sollen, aber das rechtzeitig zu verhindern wissen.   Selbst dann, wenn die vielen Kontaktinitiativen von Scammern nur ein lästiges Hindernis bei der ernsthaften Partnersuche sind, ist die damit verlorene Zeit ein Ärgernis.   Zwar konnte ich bisher erfolgreich längere Kontakte mit Scammern vermeiden.   Leider kann ich aber nicht wissen, wie oft ich jemand fälschlicherweise für einen Scammer gehalten und deshalb den Kontakt verweigert oder abgebrochen habe.  Sollte ich dabei meinen Wunschpartner als vermeintlichen Scammer abgelehnt haben, dann wäre ich indirekt auch eine Opfer.    

Es ist sehr wichtig, möglichst früh zu merken, daß ein angeblich interessierter Kontakt in Wirklichkeit ein Scammer ist.   Wer erst bei den Geldforderungen die Wahrheit erkennt, hat nicht nur viel Zeit mit diesem Gesindel vertan, sondern leidet mitunter schwer an der grausam enttäuschten Hoffnung.  

1.  Zielgruppe

Ich selbst gehöre zur bevorzugten Zielgruppe dieser Scammer.    Zum einen vermuten die Scammer, daß bei alten und einsamen Menschen mit in Partnersuchprofilen zum Ausdruck gebrachtem starkem Bindungsbedürfnis der kritische Verstand besonders leicht überlistet werden kann.   Außerdem können sie bei alleinstehenden Menschen ohne Kinder am ehesten davon ausgehen, daß diese unbeeinflußt allein über ihr Geld verfügen können, ohne daß andere davon erfahren und sogar eingreifen.    

Da ich oberflächlich zur bevorzugten Zielgruppe der Scammer gehöre, obwohl ich aufgrund meiner ausgeprägten kognitiven Bedürfnisse kein geeignetes Opfer bin, wurde und werde ich oft von Scammern kontaktiert.    Inzwischen kenne ich deshalb die Indizien, die es möglich machen, Scammer möglichst frühzeitig zu erkennen.
       
2.  Allgemeines

Scammer sind häufig Jugendliche und junge Erwachsene, die schon altersmäßig keine universitäre Bildung haben und die zusätzlich oft in anderer Hinsicht Versager sind.  Vor allem über diese Art von Scammern von der Elfenbeinküste gibt es auf Französisch ausführliche Dokumentationen.

Diese Scammer sind bezüglich Reife, Bildung und Kenntnis über das Leben in der Kultur der kontaktierten Opfer diesen deutlich unterlegen.    Ausreichendes Wissen dafür, um auch auf rationale und kritische Menschen überzeugend zu wirken, fehlt ihnen.   Sie erfinden Pseudopersonen ohne Wissen darüber, wie solche Personen leben und denken.   Das Leben in Europa kennen sie höchstens im Zerrbild dessen, was im TV gezeigt wird.

Das heißt, Scammer, die nur von sich selbst und ihrem beschränkten eigenen Niveau auf andere schließen, unterschätzen und verkennen ihre Opfer.   Diese Scammer sind weder fähig, mit deren Reaktionen in angemessener Weise umzugehen noch wissen sie, wann sie welche Reaktionen besser ernst nehmen sollten.   

Daher versuchen sie es wahllos bei allen Frauen, selbst bei denjenigen, die über solche lächerlichen Halbwüchsigen nur lachen.  

3.  Mangel an präzisen Informationen

Wenn eine ernsthaft partnersuchende Person ein Profil ausfüllt, dann stehen darin ausreichend Informationen, um einen Gedankenaustausch über gemeinsame Interessen und spezifische Hobbies zu ermöglichen.   Ein solches Profil ist in sich stimmig und zeigt Individualität und Persönlichkeit.    
Für einen Scammer ist aber jede konkrete Angabe in einem Profil eine mögliche Stolperfalle, denn er könnte darauf angesprochen werden und sich durch seine Ahnungslosigkeit zumindestens als Lügner entpuppen.  

Die Profile von Scammern enthalten deshalb meistens fast gar keine Informationen.   Das erleichtert es den Scammern auch, auf Nachfragen flexibel zu reagieren und die Lüge individuell an das Wissen über das jeweilige Opfer anzupassen.   Je mehr konkrete Angaben in einem Profil stehen, desto mehr muß der Scammer aufpassen, um sich nicht versehentlich in Widersprüche zu verwickeln und um nicht aufgrund dieser Angaben als ungeeignet abgelehnt zu werden.

4.  Reaktionen

Wenn Scammer direkt nach Informationen gefragt werden, weichen sie häufig aus oder ignorieren die Frage.   Ihre Mails und Profile sind gefüllt mit Schmeicheleien und Phrasen, die die Träume und Sehnsüchte so ansprechen sollen, daß das Opfer völlig davon abgelenkt wird, nach Informationen zu fragen oder Unstimmigkeiten zu bemerken.    
Da das Verfassen einer ausreichenden Menger solcher Schleimereien und Umgarnungstexte in korrekter Sprache die meisten Scammer überfordert, werden solche Texte und Textstücke irgendwo im Web kopiert und in abgewandelter Form immer wieder verwendet.  
Das läßt sich leicht feststellen, indem man solche fragwürdigen Texte bei Google eingibt.   Dann findet man sie entweder in Dutzenden von völlig unterschiedlichen Profilen oder auf den Seiten, wo vor den schon bekannten Scammern gewarnt wird.

5.  Sprache

Scammer aus Afrika und anderen armen Ländern haben fast nie ausreichende Kenntnisse der Muttersprache ihrer Opfer und ihrer selbst angenommenen Pseudopersönlichkeiten. Die gelegentlichen deutschsprachigen Scamversuche sind grotesk. Texte aus automatischen Übersetzungsprogrammen sind so abwegig, daß jede Frau, die einen Computer anschalten kann, auch merkt, daß der Text nicht von einem echten Wolfgang oder Manfred mit deutschem Wohnort stammen kann.   Warum Scammer sich diese Mühe machen und dabei sogar für die Mitgliedschaft bei teuren Partnersuchportalen bezahlen, kann ich nicht nachvollziehen.

Viele englisch- und französischsprachige Scammer beherrschen hingegen oft den schriftlichen Ausdruck dieser Sprachen ähnlich gut wie ein Muttersprachler mit geringer Schulbildung.   Gering gebildete Opfer und Nichtmuttersprachler können also am Sprachniveau nicht immer den Scammer erkennen. Wer aber auf Französisch beispielsweise mündlich gleich klingende Endungen wie die von parler, parlé und parlez schriftlich nicht korrekt unterscheiden kann, der hat mit Sicherheit kein Abitur, überschätzt aber seine Fähigkeiten.   
Scammer mit solchen Sprachkenntnissen kontaktieren gebildete Frauen, weil sie von sich selbst auf andere schließen und ihre Opfer gewaltig unterschätzen.
  
6.   Routine

Wer mit echtem Beziehungswunsch Kontakte beginnt und pflegt, ist zur persönlichen und inhaltlichen Kommunikation motiviert.  Das läßt sich am sprachlich erkennbaren Maß von individuellem Interesse und der Abwesenheit von Routine erkennen.   

Für die Scammer sind die Kontakte ein Job ohne emotionale Beteiligung.   Sie möchten mit möglichst geringem Aufwand es möglichst schnell bis zur Geldsendung bringen.

Vermutlich muß ein Scammer eher Hunderte als Dutzende von Kontakten initiieren, um es einmal bis zur Geldsendung zu schaffen.  Denn die zumeist selbst intellektuell eher minderbemittelten Scammer sind unfähig, gezielt vorzugehen, sie können meistens vor allem am Anfang gar nicht selbst erkennen, bei wem der Versuch zwecklos ist.  
Das kann sein, wenn das Opfer generell dem Scammer überlegen ist, oder wenn der Scammer Dinge behauptet, über die das Opfer zufällig bessere Kenntnisse hat.     Wenn ein Scammer beispielsweise vorgibt, Italiener zu sein, um seine schlechten Sprachkenntnisse plausibel erscheinen zu lassen, kann er damit nur dann Erfolg haben, wenn er nicht zufällig an ein Opfer gerät, das ihm auf Italienisch antworten kann.  

Jeder Scammer weiß zwar selbst, daß er von den eigenen Behauptungen inhaltlich überfordert ist, aber er kann nicht beurteilen, ob ein Opfer ihm sehr weit überlegen ist oder nur in wenigen Aspekten, so daß es sich trotzdem überlisten läßt.  

Da also sehr viele von einem Scammer kontaktierte Personen früher oder später merken, was Sache ist und den Kontakt beenden, ist vor allem die Anfangsphase der Kontakte für einen Scammer eine sehr lästige Routine. 

Daß es trotzdem so viele bekannte Fälle von um Geld geprellten Menschen gibt, liegt wahrscheinlich daran, daß Tausende von Halbwüchsigen für ihr weniges Geld in afrikanischen Cybercafés wie fleißige Ameisen europäische partnersuchende Frauen in großer Anzahl kontaktieren.   Bei uns würden sie Lotto spielen, dort träumen sie vom erfolgreichen Scam. 

7.   Routine im Dialog-Chat
 
Diese lästige Routine bemerkt man besonders deutlich bei den französischsprachigen Scammern in den Dialog-Chats, vor allem beim Ablauf der Erstkontakte.   Denn bei solchen Dialogeinladungen werden ja selbst ernsthafte Kontaktinitiativen häufig nicht beantwortet.  Dumme Scammer glauben zusätzlich auch oft die blödesten Mythen.   Wenn ein solcher Scammer zum Beispiel glaubt, alte europäische Frauen suchten jüngere Männer, dann wird er wahrscheinlich oft schon wegen seines unpassenden vorgeblichen Alters abgelehnt.   
  • Es wird vieles abgekürzt.   Selbst 'bonsoir' zu schreiben, ist zu viel Aufwand und es wird ein 'bsr' daraus.
  • Es werden möglichst schnell solche Fragen gestellt, deren Antworten erkennen lassen, ob es etwas zu holen gibt.    Wer nicht aufpaßt, verwechselt diese Fragen mit Interesse an der eigenen Person und merkt nicht, daß der Scammer seinerseits keine Informationen über sich selbst gibt.  
  • Es wird möglichst schnell nach einer Möglichkeit für den Sofortkontakt mit einem Messengersystem gefragt. Wer beabsichtigt, irgendwann in einer angeblichen Notsituation um dringliche Hilfe zu bitten, für dessen Zweck sind die Verzögerungen bei nur sporadisch gelesenen Emails nicht geeignet.   Er braucht eine schnelle Antwort, damit die Dringlichkeit überzeugend wirkt.   Mit einem Messenger läßt sich jemand eher zu spontanen, unreflektierten Hilfsversprechen überrumpeln.
  • Manche Scammer verwenden Skripte, nach denen am Beginn des Kontaktes immer die genau gleichen Phrasen in der gleichen Reihenfolge verwendet werden.      
    Gelegentlich werden solche Skripte sogar ohne ausreichende Sprachkenntnisse benutzt oder die Skripte werden abgearbeitet, ohne daß sich der Scammer überhaupt die Mühe macht, die Antworten zu lesen.  Dann paßt das nächste Textstück überhaupt nicht zu dem, worauf geantwortet wird.
       
8.  Arbeitsteilung

Manchmal habe ich sogar den Eindruck, als wären viele Scammer Teams mit Arbeitsteilung.  Da wechselt plötzlich der Schreibstil deutlich und/oder die  individuellen Rechtschreib- und Grammatikfehler ändern sich erkennbar.   Ich vermute, daß in diesem Falle es der Job des Unbedarftesten ist, sich mit einem Skript um die Anbahnung von Erstkontakten zu bemühen.   Sobald jemand so weit angebissen hat, daß das Skript nicht mehr ausreicht, übernimmt den Kontakt dann jemand, der etwas weniger dumm ist.   
Den Wechsel konnte ich öfter dann beobachten, wenn ich kritische und unerwartete Fragen gestellt habe.  

Freitag, 17. April 2015

63. Die Nachteile der kostenpflichtigen Partnersuchportale

63.   Die Nachteile der kostenpflichtigen Partnersuchportale

Für die Nutzung kostenpflichtiger Partnersuchportale zu bezahlen ist aus mehreren Gründen nicht nur unsinnig, sondern unter bestimmten Voraussetzungen sogar kontraproduktiv. 

Einen passenden Partner zu finden rechtfertigt ausschließlich im Erfolgsfall die Zahlung von Gebühren.   Bei den kostenpflichtigen Partnersuchportalen zahlt man stattdessen für die Möglichkeit der Suche, obwohl die Erfolgsaussichten nicht abwägbar unsicher und oft verschwindend gering sind.   

1. Analogien
 
1.1.   In den USA gibt es Schrottplätze, wo man gegen eine geringe Eintrittsgebühr an einem Tag bis zum Geschäftsschluß nach Ersatzteilen für Autos suchen und die selbst ausbauen kann.   Für die Teile bezahlt man dann noch extra.   Ob es auch Dauerkarten für die Schrottplätze gibt, ist mir unbekannt.   Klar ist aber, daß jemand, der nur gelegentlich sein eigenes Auto repariert, für den einmaligen oder eher seltenen Besuch keine Dauerkarte braucht.    
Auch jemand auf der Suche nach einem etwas selteneren Ersatzteil, das er beim Besuch eines Schrottplatzes nicht findet, kann seine Erfolgsaussichten vor allem durch die jeweils einmalige Suche bei unterschiedlichen Schrottplätzen erhöhen.  Jeden Tag auf immer nur demselben Schrottplatz nachzusehen, ob inzwischen das passende Auto verschrottet worden wäre, ist weit weniger erfolgversprechend, 
Deshalb ist es eigentlich offensichtlich, wie unsinnig es wäre, Schrottplätze nur mit Dauerkarte zugänglich zu machen.  

Das gilt analog auch für die Partnersuche, selbst wenn es etwas gewagt klingen würde, einen Lebenspartner als fehlendes Ersatzteil für ein glückliches, komplettes und erfülltes Leben zu betrachten.  Wer einen einzigen Partner sucht mit dem Ziel, den Rest des Lebens gemeinsam zu verbringen, kann bei einem kurzen Besuch auf einem Partnersuchportal die Profile durchsehen, ob jemand passendes dabei ist.   Falls nicht, ist es sinnvoll, bei anderen Portalen nachzusehen und nicht nur bei immer dem selben darauf zu warten, daß sich neue Suchende eintragen. 
Zugegebenerweise hinkt der Vergleich in so weit, als es den Aufwand betrifft.  Es ist selbstverständlich weit weniger mühsam, mit einigen Klicks jeden Tag nach neuen Mitgliedern zu suchen als jeden Tag zu einem Schrottplatz zu fahren.  Man kann also routinemäßig mehr Portale aufsuchen als Schrottplätze.  
Bei ernsthafter und sorgfältiger Partnersuche ist die Einschränkung der Suche auf nur ein Partnersuchportal mit einem bezahlten Abo genau so unsinnig wie die Beschränkung auf nur einen per Dauerkarte zugänglichen Schrottplatz.  

1.2.  Es gibt Menschen, die sind so reich, daß für sie Beträge in den Dimensionen von Partnersuchgebühren nicht verhaltensrelevant sind.   Es gibt auch Menschen, die können unabhängig von ihrer finanziellen Situation nicht mit Geld umgehen.   
Mit beiden Sorten Männern hätte ich Probleme.    Denn ich versuche, mit bescheidenen Mitteln vernünftig umzugehen.   Am besten paßt zu mir jemand, der ähnlich lebt und dessen Entscheidungen für Ausgaben vom Kosten-Nutzen-Vergleich bezogen auf die Bedürfnisse und Ziele bestimmt werden.   Ein solcher Mann würde aufgrund der Ernsthaftigkeit seiner Partnersuche und aufgrund rationaler Erwägungen kein zahlendes Mitglied bei einem der kostenpflichtigen Portale werden. 

Wenn ich etwas zu erledigen habe, fahre ich mit dem Bus.   Wenn es nur eine Besorgung ist, bezahle ich die Fahrten einzeln.  Aber gelegentlich kaufe ich stattdessen eine Tageskarte.   Damit sich die lohnt, erledige ich dann an einem Tag so viel, wie irgend möglich.  Das bedeutet, ich bin aktiv bemüht, die Kosten der Tageskarte bestmöglich zu nutzen. 
Ähnlich werden auch andere Entscheidungen getroffen.  Wer eine Dauerkarte für den Zoo oder das Schwimmbad kauft, ist meistens auch bemüht, diese dann ausreichend oft zu nutzen.  Für das erklärte Ziel, möglichst selten dorthin zu gehen und möglichst bald nie mehr einen Zoo oder ein Schwimmbad zu brauchen, würde keiner eine Dauerkarte kaufen.  Auch wer das Ziel hat, möglichst schnell einen Partner zu finden und danach nie mehr zu suchen, braucht keinesfalls bei einem Partnersuchportal ein Abo, das sich ja nur bei einer Vielzahl von Kontakten lohnt.

Wenn kostenpflichtige Seiten gelegentlich als Sonderaktion für einige Stunden oder Tage den Vollzugang ermöglichen, hat das auf mich einen ähnlichen Effekt:  Ich möchte in der begrenzten Zeit möglichst viele direkte Email-Kontakte knüpfen.   Das ist zwar nur ein theoretischer Wunsch, weil ich in der Realität häufig niemanden mit gegenseitigem Interesse finde und froh bin, wenn sich wenigstens ein Kontakt ergibt.   
Trotzdem ist dieses Denken meiner Vorstellung davon, wie Kontakte ablaufen sollten, diametral entgegengesetzt.  

2.  Vorgehen bei der ernsthaften Partnersuche
 
Sobald bei einem Kontakt die grundsätzlichen Gemeinsamkeiten so weit geklärt sind und das Kennenlernen so ernsthaft begonnen hat, daß man sich ausführliche persönliche Emails schreibt und Photos tauscht, sollte die Fortführung dieses Kontaktes nur noch vom Fortschritt des Kennenlernens der zwei selbst davon Betroffenen abhängen und nicht von Dritten.   
Zum Kennenlernen gehört auch der langsame Aufbau von Vertrauen. Das ist unverzichtbar und essentiell, es ist aber nur möglich, wenn ein Mindestmaß an Vorhersagbarkeit und Einfluß auf den Ablauf gegeben ist.  Man muß sich unbedingt darauf verlassen können, daß eine solche erste Kontaktphase nur damit enden wird, daß man entweder Unvereinbarkeiten entdeckt und sich nach klaren Aussagen dazu voneinander verabschiedet, oder mit einem Treffen mit der Option einer gemeinsamen Zukunft.  

Wenn hingegen einer weiter sucht, während er sich so verhält, als wäre er ernsthaft interessiert, kann sich sein Verhalten plötzlich in unerklärlicher Weise einseitig ändern, ohne daß sich aus der Sicht des anderen etwas geändert hat.   Dann kommt im schlimmsten Fall plötzlich gar keine Antwort mehr, oder jemandes Mails werden plötzlich kurz, belanglos und erscheinen unwillig geschrieben.   
Wenn einer so offensichtlich aber nicht nachvollziehbar das Interesse verliert, dann ist das nicht nur sehr enttäuschend. Ein nur vorgetäuschtes echtes Interesse ist auch eine Form von Respektlosigkeit und Mißachtung.  Ein Kontakt wird nur als vorübergehende Zwischenlösung zur Unterhaltung betrieben, während der Wartezeit auf eine zumindestens subjektiv als besser geeignet wahrgenommene Frau.
Wenn man auf so etwas gefaßt sein muß, ist es schwierig, sich zu öffnen und Vertrauen aufzubauen.  Wenn aber kein Vertrauen entstehen kann, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, daß der andere anderweitig weiter sucht.  Das ist eine schwierige Situation.  

3.  Die Risiken bei Kontakten mit zahlenden Männern auf kostenpflichtigen Portalen
 
Ich habe Profile auf einigen der kostenpflichtigen Portale, deren Suchalgorithmen, Matchingsystem und angestrebte Seriosität mir zusagen.   Ich verstoße dort nicht mit eingeschmuggelter Mailadresse gegen Regeln.   Wer aber meine Texte liest und sich Mühe gibt, kann mich trotzdem anderswo finden.   Auch ich habe schon einige Male Mitglieder, die ich dort nicht kontaktieren konnte, anderswo gefunden.    
 
Wenn ich dort allerdings von zahlenden Mitgliedern kontaktiert werde und auch antworten kann, kenne ich die besonderen Risiken dieser asymmetrischen Situation. 
   
3.1. Es ist sehr wahrscheinlich, daß jemand, der sich festgelegt hat, für Monate zu bezahlen, dafür natürlich auch einen Gegenwert bekommen möchte.   Der aber ist am größten, wenn er möglichst viele Frauen überprüft, um die beste zu finden.   Um die für eine zweckdienliche Überprüfung ausreichenden Informationen zu erhalten, zeigt er vorübergehend ein starkes, vorgeblich ernsthaftes Interesse.   Damit bringt er sie dazu, viel von sich preiszugeben, vor allem auch Photos.  Je mehr Informationen er ihr entlockt, desto besser kann er sie mit den anderen vergleichen, denen gegenüber er sich auch so verhält.
   
3.2.  Diejenigen, die für sich selbst eine feste Dauerbeziehung nur als eine Option von vielen ansehen und anstreben, benutzen auch die von mir ausgewählten Portale mit deutlich seriöser Zielsetzung als Jagdrevier.  Sie sind bestrebt, die Zeit ohne feste Bindung mit Straßenköterkopulationen zu überbrücken.   Manche einsame Frauen lassen sich leicht mit den vorgeblichen ernsten Absichten täuschen.   
Auf solchen Portalen sind die zahlenden Mitglieder oft in der Minderzahl.  Deshalb gibt es für jeden zahlenden Mann eine große Auswahl an einsamen Frauen. Es gibt Warnzeichen.  Solche Männer betonen in ihren Texten körperliche Aspekte, sie betonen Sinnlichkeit und mehr in dieser Richtung, je nach der Ausrichtung des Portals.  Oft haben sie fast keine Texte, wenig Informationen im Profil, aber viele Photos.   Da ich in meinen Profilen nie Photos veröffentliche, ist die erste Frage bei der Kontaktaufnahme die nach Photos.  

4. Statistische Betrachtung des Kosten-Nutzen-Vergleichs bei kostenpflichtigen Partnersuchportalen

Im Kapitalismus gibt es für fast alles Käufliche viele konkurrierende Bezugsquellen.   Im Beispiel der 1. Analogie ist deshalb die statistische Wahrscheinlichkeit dafür, ein bestimmtes Ersatzteil auf einem Schrottplatz zu finden, von der Gesamtzahl aller Schrottplätze abhängig.  Gäbe es nur einen großen Schrottplatz, wäre die Wahrscheinlichkeit dort weit größer als auf einem von mehreren.   Je mehr einzelne Schrottplätze es gibt, desto mühsamer ist die Suche nach seltenen Ersatzteilen.  
Bei den kostenpflichtigen Partnersuchportalen ist es genau so.   Wer wie ich einen Partner mit einer statistisch seltenen Merkmalskombination sucht, dessen Chancen sind auf jedem einzelnen der Portale verschwindend gering.  Nur die Suche auf vielen Portalen erhöht die Chancen.

5.  Fazit

Es gibt bestimmte Menschen, die so abgebrüht und oberflächlich sind, daß die Verhaltensweisen und Motivationen in 3.1. und 3.2. ihren Bedürfnissen entsprechen.    Wer aber nur einen einzigen geeigneten Partner sucht und bereit ist, sich auf jeden ernsthaften Kontakt mit Exklusivität und Zeitaufwand entsprechend 2. einzulassen, für den sind die kostenpflichtigen Partnersuchportale ungeeignet.  

Wer für Versicherungen bezahlt, bezahlt immerhin für das beruhigende Gefühl, daß die Folgen von etwas abgemildert werden, wovon man sich ja wünscht, daß es nicht geschieht.  Er befindet sich im ereignislosen Wunschzustand und die Zahlungen sind nur ein Nebeneffekt.  
Während der aktiven Mitgliedschaft bei einem Partnersuchportal befindet man sich hingegen im Gegenteil des Wunschzustandes.  Man bemüht sich aktiv darum, als sofortiges und einmaliges Ereignis einen Wunschzustand herzustellen. 
Deshalb erleidet derjenige, der als ernsthaft Partnersuchender sich längerfristig vertraglich an ein kostenpflichtiges Partnersuchportal bindet, auf jeden Fall einen Schaden.  Wer schnell einen Partner findet, verliert Geld und gerät deshalb möglicherweise sogar in kognitive Dissonanz.   Wer sich bei jedem neuen Kontakt aber immer noch nicht festlegt, weil er als Gegenwert für die Zahlungen nicht nur einen geeigneten, sondern den bestmöglichen Partner finden möchte, erhöht die damit verbundenen emotionalen Kosten auch für sich selbst.


Bezahlen mag trotzdem vielleicht für solche Standardmenschen eine Option sein, für die die Mehrheit der anderen Partnersuchenden prinzipiell geeignet ist, und die deshalb erwarten können, trotz der jeweils begrenzten Anzahl von Mitgliedern schnell auf einem der kostenpflichtigen Partnersuchportal jemanden zu finden.    
Je höher aber die Individualität und je geringer die Anzahl der geeigneten Partner, desto unsinniger ist es, seine Suche auf eines der vielen kostenpflichtigen Portale zu beschränken und dafür zu bezahlen.
 
Um meine Chancen zu erhöhen, habe ich Profile auf einer Vielzahl von kostenlosen und kostenpflichtigen Portalen. Hätte ich für alle Zeiten bezahlt, in denen ich als nichtzahlendes Mitglied von kostenpflichtigen Portalen dort niemanden mich interessierendes gefunden habe, hätte ich dadurch beträchtliche Summen ohne Gegenwert verloren.  
Falls der Kontakt zu meinen zukünftigen Partner ohne Bezahlung zustande kommt, bin ich willig, dem Portal aus Dankbarkeit eine Spende zukommen zu lassen.   Für den Frust der vergeblichen Suche auch noch zu bezahlen, das ist für mich zu absurd. 

Sonntag, 12. April 2015

62. Warum ich schüchterne und zurückhaltende Männer mag

62.   Warum ich schüchterne und zurückhaltende Männer mag

Daß ich sapiophile Männer mag, habe ich schon an anderer Stelle in diesem Blog erwähnt.   Aber ich mag außerdem auch schüchterne, zurückhaltende Männer.
 
Frauen wie ich, die sich mit ihrem Gehirn identifizieren und nicht mit ihrem Körper, definieren die bindungslose Straßenköterkopulation als eine Form von Mißbrauch.  Jeder Ausdruck eines darauf hin zielenden Ansinnens ist eine Entwürdigung, Beleidigung, Demütigung und Degradierung.  Diese Straßenköter verwechseln Frauen mit Kloschüsseln.   

Für Frauen mit Bindungswunsch und dem Bedürfnis nach einer auf kognitiver Übereinstimmung begründeten Lebensgemeinschaft ist es ein schwieriges Unterfangen, aktiv nach einem Partner zu suchen, ohne dabei zu oft von Straßenkötern belästigt zu werden.  

Die übelsten Straßenköter sind Männer, bei denen drei störende Eigenschaften sich gegenseitig verstärken.   Diese Männer
  • haben einen starken Kopulationsdrang
  • haben kein Bindungsbedürfnis oder sind bindungsunfähig
  • sind abgestumpft, enthemmt und routiniert, sie zögern nie, bei jeder sich bietenden Gelegenheit Frauen sofort mit Kopulationsansinnen zu belästigen

Die optimalen Männer sind sapiophil.   Ihre kognitiven Bindungswünsche sind stärker als ihre instinktiven Triebe.  Aber sapiophile Männer sind leider eine schwer zu findende Minderheit.  
 
Es gibt aber noch eine weitere Minderheit von Männern, die aus anderen Gründen den Respekt für Frauen als denkende Menschen (noch) nicht verloren haben.   Diese Männer wären zwar gefährdet, Straßenköter zu werden, würde das nur von deren Ausmaß an Instinktivität abhängen.  
Bei ihnen konnte und kann aber der Prozeß der Abstumpfung, Enthemmung und Routine nie beginnen, solange Schüchternheit und Zurückhaltung diese Männer davor bewahren, sich jemals zum ersten Mal einer Frau als Straßenköter zu nähern.
   
Denn genau so, wie jemand, der nie den ersten Schluck Alkohol getrunken hat, nicht zum Alkoholiker werden kann, kann auch jemand, der nie zum ersten Mal einen Frauenkörper mißbraucht hat, nicht so leicht zum Straßenköter werden.   
Dieser Vergleich ist trifft allerdings nicht vollständig zu, weil schon durch den passiven Medienkonsum die Einstellung vieler Männer gegenüber Frauen schwer geschädigt wird.
Dadurch kann ein kognitiv schon abgestumpfter Mann sehr viel schneller zum Straßenköter werden, sollte ihm trotz Schüchternheit doch die erste bindungslose Kopulation gelingen.

Deshalb ist mir ein schüchterner, introvertierter und zurückhaltender Männer als Lebenspartner besonders willkommen.

Mittwoch, 8. April 2015

61. Der Unterschied zwischen echtem Querdenken und Pseudoquerdenken

61.  Der Unterschied zwischen echtem Querdenken und Pseudoquerdenken

Ich betrachte mich als Querdenkerin.   Nun habe ich mal bei Google nach dem Wort 'Querdenken' gesucht.  Über das Ergebnis war ich etwas erstaunt.  

Für mich bedeutet Querdenken, alles in Frage zu stellen, was durch die soziale Norm für Standardmenschen so sehr zur Selbstverständlichkeit gemacht wurde, daß die Alternativen dazu außerhalb der Denkmöglichkeiten liegen.   Diese Standardisierung ist ein Effekt der Massenmedien, vor allem des Fernsehens.  (Mehr dazu im Eintrag 60.  Fernsehen ist Malware für das Gehirn:  Wie Menschen standardisiert werden)

Was im Web als Querdenken gepriesen wird, ist in meinem Augen aber nur Pseudoquerdenken, denn es bewegt sich innerhalb der sozialen Normen einer kapitalistischen, hierarchischen und konsumorientierten Gesellschaft. Dieses Pseudoquerdenken wird als die Fähigkeit dargestellt, sich gewinnbringende und vermarktbare Innovationen bei Produkten, Herstellungsverfahren oder Marketing auszudenken.  

Die augenblickliche soziale Norm in Deutschland und anderen westlichen Gesellschaften beinhaltet im Kern, daß es erlaubt und sogar wünschenswert ist, die grundlegenden tierischen Instinkte mit nur geringer Begrenzung der schlimmsten Auswüchse auszuleben.   Wer durch die Triebhaftigkeit anderer leidet, ist im Sinne dieser Norm kein Opfer, sondern ein dysfunktionaler Mensch, der keinen Anspruch auf Rücksicht hat, der stattdessen selbst für den eigenen verwertbaren und robusten Zustand verantwortlich gemacht wird. Das Denken der Standardmenschen ist so sehr von dieser Norm determiniert, daß sie die Alternativen nicht einmal kennen.

Der echte Querdenker überprüft sein eigenes Verhalten, seine Reaktionen, seine Bedürfnisse, sein Wertesystem, seine spontanen Impulse sorgfältig danach, ob diese wirklich ein rationaler Ausdruck der menschlichen kognitiven Fähigkeiten sind.    Sobald der Querdenker Einflüsse durch den Fortpflanzungs-, Hierarchie-, Herden- und Ingroup-Outgroup-Instinkt bemerkt, überprüft er alle Denk- und Handlungsalternativen.
Als echter Querdenker vermeidet er es nicht nur, anderen oder sich selbst durch instinktgetriebenes Verhalten zu schaden, er vermeidet und verweigert auch, selbst von anderen durch solches Verhalten geschädigt zu werden. 

Pseudoquerdenker, die innerhalb der sozialen Norm bleiben, erfüllen in zwei Punkten nicht die Definition bei http://de.wikipedia.org/wiki/Laterales_Denken 
  • Konventionelle Denkmuster werden in Frage gestellt, indem z. B. bewusst nach der unwahrscheinlichsten Lösung eines Problems gesucht wird.
  • Ausgangssituation und Rahmenbedingungen werden nicht als unveränderbar hingenommen.
Echte Querdenker, die tatsächlich die soziale Norm nicht als Ausgangssituation und Rahmenbedingung hinnehmen, sind leider sehr selten.  

Einen solchen Querdenker suche ich als Lebenspartner.   Das ist ein Mann, für den die Wahl einer Lebenspartnerin nicht vom Fortpflanzungsinstinkt, also auch nicht von Kopulationswünschen gestört und verzerrt wird.   Als echter Querdenker ist er vielmehr fähig, sich bei der Partnerwahl nur von kognitiven Bedürfnissen und Überlegungen dabei leiten zu lassen, wozu selbstverständlich auch personorientierte emotionale Bedürfnisse gehören. 

Wenn einem Mann diese Art des Querdenkens gelingt, ist diese Leistung weit bewundernswürdiger und großartiger ist als jeder mit irgendeiner technischen Innovation erworbene Reichtum.