Biololgische Grundlagen der Partnerpassung

Biololgische Grundlagen der Partnerpassung


Um Mißverständnisse auszuschließen:

Gehirnorientiert ist das Gegenteil von körperorientiert.

Kopfgesteuert ist das Gegenteil von instinktgesteuert.

Kopfgesteuerte und gehirnorientierte Menschen können sehr intensive Empfindungen haben.  Allerdings sind diese eben nicht primitiv körperlich-sinnlich, sondern immateriell emotional.

Es gibt ein weites Feld von solchen starken Gefühlen, wie das intensive Glücksgefühl von Zusammengehörigkeit und Geborgenheit, die Freude an einem guten Buch oder beim Anblick faszinierender Objekte in einer Ausstellung, oder die Zufriedenheit bei der gelingenden Lösung schwieriger Aufgaben.

Auch unangenehme Gefühle wie Trauer, Enttäuschung, Empörung und Hilflosigkeit über all die Ungerechtigkeit und Benachteiligung in einer von Instinkthaftigkeit regierten und determinierten Welt werden gerade von gehirndefinierten Menschen besonders stark wahrgenommen.     

Es ist absurd, kopfgesteuert mit gefühlskalt gleichzusetzen.   Wenn es überhaupt einen Zusammenhang gibt, dann wird durch Kopfgesteuertsein verhindert, daß anderen weh getan wird.
  
Ein Mann, der Frauen nicht anrührt, solange sich nicht beide einig sind im Wunsch nach langfristigen Bindungen, hat Empathie und fühlt die Notwendigkeit von Rucksicht und Verantwortung.

Ein Mann, der ohne Selbstkontrolle jede Frau, die das zuläßt, als Closchüssel mißbraucht und anschließend sitzen läßt, der ist zwar sinnlich und leidenschaftlich, aber gefühlskalt und gefühllos.

Meine Beschreibung von Gehirnorientierung in diesem Blog kann nicht als falsch abgetan werden, nur weil es sich dabei nur um eine Minderheit von Menschen handelt.   Jemand kann sehr viel, etwas oder gar nicht gehirnorientiert sein und sich entsprechend in meiner Beschreibung wiedererkennen oder eben nicht.   Davon wird meine Beschreibung aber nicht ungültig.



Ich bin davon überzeugt, daß das Zusammenpassen zweier Menschen entscheidend davon abhängt, ob sie zum einen auf der I(nstinktivitäts)-R(ationalitäts)-Skala eine ähnliche Position einnehmen und darüber hinaus sich über die grundlegenden biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen im klaren sein. 
Ignoranz und Denkfehler bezogen darauf verhindern das Funktionieren von Beziehungen und haben häufig großes Leid für Frauen zur Folge.  
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1. Physiologischer Unterschied 

Es gibt einen grundlegenden und eigentlich offensichtlichen physiologischen Unterschied.   Nur die Männer haben einen physiologisch begründeten Drang, in regelmäßigen Abständen eine Abfallsubstanz aus ihrem Körper entfernen zu müssen.  Frauen haben dieses Problem nicht.   Dieser Unterschied wird beim Verhalten männlicher und weiblicher Singles sehr deutlich.  
Sobald Männer ohne Partnerin die Dishomöostase der Abfallstoffe störend empfinden, treibt dieser Zustand sie zu ziemlich wahllosen Bemühungen um Zugang zu einem Frauenkörper.  In dieser Situation wird durch den körperlichen Drang leider meistens die Wahrnehmung für das Maß oder Fehlen der eigenen Bindungswünsche und langfristigen Ziele vorübergehend verdeckt.   Auch die Wahrnehmung für die wirklichen Wunsche der benutzten Frauen ist gestört.  In dieser Situation unterscheiden sich für körperorientierte Männer Frauen nicht von Closchüsseln.   Nur merken die mißbrauchten Frauen das meistens zu spät.
Frauen haben auch ein Bedürfnis nach körperlicher Nähe, aber in einer deutlich anderen Form.  Selbst wenn sie unter Einsamkeit leiden, ist das kein den Verstand vernebelnder körperlicher Zustand.  Frauen sind evolutionär bedingt in der Lage, zuerst zu entscheiden, ob ein Mann überhaupt als Dauerpartner taugt und für langfristige Bindungen attraktiv ist oder nicht.   Das Entstehen sexueller Bedürfnisse können sie entsprechend bewußt steuern, in dem sie direkten Körperkontakt zulassen oder vermeiden. 

2. Unterschiedliche Ausprägung des instinktiven Fortpflanzungsverhaltens

Evolutionär ist der Fortpflanzungsinstinkt bei Männern dann optimiert, wenn sie möglichst viele Gebärmuttern schwängern, und sich dabei nicht von emotionalen Bindungen hindern lassen, sondern sich sofort nach Vollzug der nächsten zuzuwenden. 
Bei Frauen ist der Fortpflanzungsinstinkt dann optimiert, wenn sie sorgfältig auswählen, daß sie sich nur von einem männlichen Körper mit gesunden Genen schwängern lässen.  Anschließend wählen sie einen Mann mit ausreichenden Ressourcen als Versorger, den sie zugunsten ihrer Kinder ausplündern, denen sie sich mit aller Zuneigung und für alle Bindungen zuwenden.  
Diese Optimierung ist ohne Rücksicht auf individuelles Leid entstanden.

Je stärker die Instinktivität und die Körperorientierung, desto stärker determinieren diese Unterschiede den Umgang der Partner miteinander.  

3.  Denkfehler und Projektionen

Unglücklicherweise projizieren sowohl Männer als auch Frauen ihre eigenen Bedürfnisse und Erwartungen auf das andere Geschlecht, und wundern sich, daß sie nicht das bekommen, was sie möchten und erwarten.   Der Fehler der Männer ist die massive Überschätzung der sexuellen Bedürfnisse von Frauen, der Fehler der Frauen ist die Annahme, daß durch Sexualität bei Männern ebenso schnell und ebenso zwangsläufig emotionale Bindungen entstehen wie bei ihnen selbst.  

3.1. Der große Irrtum der Männer ist die gewaltige Überschätzung der sexuellen Bedürfnisse der Frauen.  Obwohl das doch eigentlich offensichtlich ist, übersehen sie völlig, daß ohne die wiederkehrende Ansammlung physiologischer Abfallstoffe auch kein körperlicher Drang entstehen kann, diese zu entfernen.   Dieser Irrtum hat weitreichende unangenehme Folgen für die Frauen:

3.1.1.  Viele Männer weigern sich, wahrzunehmen und zu akzeptieren, daß Frauen deutlich weniger triebhaft sind.   Stattdessen erklären Männer ihre eigene Triebstärke zur Norm und zum Standard.  Wenn Frauen dieser Norm nicht entsprechen oder wenn sie es gar bewußt wagen, diese Norm abzulehnen, Sex als banal zu erklären und andere Aktivitäten interessanter zu finden, werden sie sehr schnell als verklemmt, frigide, oder sonstwie gestört abgetan.  
Kaum ein Mann würde jemals zugeben, daß die männliche Sexualität überdimensioniert und übertrieben ist und daß es deshalb bereits zu einer drastischen Überbevölkerung der Erde gekommen ist.   Es ist hirnrissig, daß Männer diese Situation noch durch Potenzpillen verschlimmern.  Es wäre viel sinnvoller, sie würden stattdessen Antipotenzpillen nehmen, um ihre tierischen Triebe auf ein mehr menschengeeignetes Maß zu reduzieren.    

3.1.2.  Männer, die ihre eigenen Triebe als erstrebenswertes Maß ansehen, entwickeln gegenüber Frauen oft ein absurdes Sendungsbewußtsein und einen Beglückungswahn.  Statt es als deren gutes Recht zu akzeptieren, daß Sex für viele Frauen eben nur eine Banalität ist, entwickeln diese Männer einen grotesken Ehrgeiz.   Da sie unfähig sind, die generelle Banalität zu akzeptieren, haben sie die Illusion, sie könnten mit etwas Mühe und Geschick den Frauen trotzdem zu einzigartigen Erlebnissen verhelfen.  Wenn die Frauen aber trotzdem weiterhin Sex als banal betrachten, fühlen diese fehlgeleiteten Tiere sich gar als Versager. 

3.1.3.  Die gegenseitige Erfüllung der unterschiedlichen Bedürfnisse ist Teil einer Beziehung.   Die meisten Männer haben eigentlich keine Probleme damit, mit Dank zu akzeptieren, wenn ihre Partnerin ihnen aus Liebe gelegentlich einen Gefallen tut.  Sobald der Gefallen aber die Befriedigung sexueller Bedürfnisse ist, sind diese Männer unfähig, zuzulassen, daß Frauen etwas Banales für sie tun.      
Das erzeugt völlig überflüssigen Druck auf die Frauen.   Es ist einfach, jemandem einen Gefallen zu tun und dabei ehrlich zu zeigen, daß es auch so erlebt wird.  Aber wenn ein Mann stattdessen fehlgeleiteten Ehrgeiz hat, dann ist die Frau in einer schwierigen Situation.   Sie will weder heucheln, noch dem Mann das Gefühl geben, ein Versager zu sein, aber es ist eine Überforderung, per willentlichem Entschluß etwas Banales als Erstrebenswert erleben zu sollen. 

3.1.4.  Wenn Frauen aus Liebe die Bedürfnisse der Männer erfüllen, erwarten sie, daß die Männer auch irgendwann im Gegenzug etwas tun um die Bedürfnisse der Frauen zu erfüllen.  Wenn sich die Männer aber einbilden, daß es bei genügend Einsatz möglich ist, Sex für Frauen erstrebenswert zu machen, entfällt dadurch ihr Grund, im Gegenzug etwas für die Frauen zu tun.  Dann erfüllen zwar die Frauen die Bedürfnisse der Männer, aber die eigenen bekommen sie nicht erfüllt.   

3.1.5.  Vor allem entgeht den Männern auch die Erkenntnis, daß es Frauen oft gar nicht um die sexuelle Betätigung als solche geht, sondern daß Sex auch ein Mittel zu einem wichtigen höheren Zweck sein kann.   Denn es gibt auch Zwecke, die durchaus mit der Würde der Frau vereinbar sind.  
- Ein solcher Zweck ist die Schaffung reziproker emotionaler Bindungen.  
- Männer im Zustand sexueller Dishomöostase sind ziemlich ungeeignet als Begleiter für kulturelle Aktivitäten.   Wenn also eine Frau das Bedürfnis nach Gesprächen in ungestörter und entspannter intellektueller Intimität mit ihrem Partner hat, dann ist sehr sinnvoll, ihn zuvor in den dafür geeigneten Zustand zu versetzen.
In dieser Situation tut der Mann sogar der Frau den Gefallen, daß sie den für sie wichtigen Zweck verfolgen kann, indem er explizit Sex als Gefallen annimmt.   

3.2.  Die Denkfehler der Frauen sind nicht minder schwerwiegend.

3.2.1.  Frauen unterschätzen die Macht der Instinkte und der Notwendigkeit, die Abfallstoffe aus dem Körper zu entfernen. Sie meinen, daß Männer per Entschluß ihre instinktiven Antriebe einfach abschalten können.  Frauen unterschätzen vor allem die unbewußten Reaktionen, die direkt von der Aufmachung und dem Verhalten der Frauen ausgelöst werden.   Das ist zwar selbstverständlich keine Rechtfertigung für Übergriffe, aber viele Frauen sind sich nicht darüber im Klaren, wie sehr sie es manchmal für die Männern unnötig schwer machen, sich korrekt zu verhalten und einen klaren Kopf für rationale Entscheidungen zu behalten.   Das bedeutet, daß nicht aufreizende Kleidung und Verhalten außerhalb einer Beziehung ein Form von Rücksichtnahme auf die Männer ist.

3.2.2 Frauen projizieren ihre Bedürfnisse auf die Männer, wenn sie fälschlicherweise erwarten, daß bei einem Mann ebenso stark und ebenso schnell durch Sex emotionale Bindungen entstehen.   Wenn gleichzeitig der Mann aber davon ausgegangen war, daß die Frau genau so wie er nur ohne weiteres Interesse wie ein Straßenköter kopulieren wollte, dann hat dieser Irrtum oft sehr schmerzhafte Folgen.

3.2.3. Solange in einer Gesellschaft die Positionen von Macht und Einfluß, auch über die Medien, nicht nur überwiegend von Männern dominiert werden sondern dies in der Vergangenheit sogar noch stärker der Fall war, solange repräsentieren auch die sozialen Normen nur die Bedürfnissen der Männer.   Sozialer Druck durch diese Normen zielt auf die Unterordnung der Frauen unter die Bedürfnisse.   
Dadurch ist die Triebstärke der Männer und die Bereitschaft zur Kopulation auf Straßenköterniveau ohne Bindungsabsichten zur augenblicklichen sozialen Norm geworden. Den Frauen wird suggeriert, daß das bereitwillige sich Männern zur Verfügung stellen ihnen die gleichen Vorteile bringen würde wie den Männern, von denen sie sich benutzen lassen.  Viele Frauen unterwerfen sich diesen Erwartungen, ohne sich darüber im klaren zu sein, daß sie damit ihren eigenen Bedürfnissen zuwider handeln.   Wenn sie es merken, dann erst, wenn sie sich schon haben verletzen lassen.  

3.3.  Ein weiterer Denkfehler bei beiden Geschlechtern beruht auch auf der Unkenntnis der biologischen Unterschiede.  
Logisch gesehen gibt es einen inversen Zusammenhang zwischen der Stärke eines Bedürfnisses und der Qualität dessen, was ausreicht, um das Bedürfnis zu befriedigen.   Jemand kurz vor dem Verhungern wird auch noch das trockene Brot aus dem Abfalleimer essen, während jemand, der nur wenig Appetit hat, nur bereit ist, etwas zu essen, was für ihn sehr lecker ist.

Da die Instinkte der Männer ziemlich wahllos auf jeden Frauenkörper reagieren, sobald der Drang der Abfallstoffe virulent wird, kommt es eigentlich überhaupt nicht darauf an, wie gut die Partnerin aussieht oder wieviel Zeit und Mühe sie damit verbringt, sich zu verschönern.   Daß Männer sich bei der Partnerwahl trotzdem hauptsächlich davon leiten lassen, wie stark ihre Instinkte von der Attraktivität der Frau angesprochen werden, ist deshalb eigentlich völlig unsinnig.  
Denn das bedeutet, daß die Männer sich nur von einer theoretischen Möglichkeit zur Triebbefriedigung leiten lassen, ohne dabei auch darauf zu achten, daß ihre Bedürfnisse realisiert werden können.  
Würde ein Mann ohne die unter 3.1. beschriebenen Denkfehler sich bewußt sein, daß eine Frau bereit ist, aus Liebe Bedürfnisse des Partners erfüllen, obwohl diese bei ihr nicht in der gleichen Stärke vorhanden sind, so wüßte er auch, daß es sein ureigenstes Interesse ist, ihr das zu erleichtern und alles zu vermeiden, was es ihr erschweren würde.
Deshalb ist die Wirkung seines Äußeren auf die Frau sehr viel wichtiger als umgekehrt.   Für die erfolgreiche Triebreduktion ist es kontraproduktiv, wenn Männer sich bei der Gestaltung ihres Äußeren von sozialen Normen, Gruppendruck, Moden und Kleiderordnungen leiten lassen statt von den Vorlieben der Partnerin. Am dümmsten aber sind irreversible Veränderung wie Tätowierungen und Piercings.   Wenn Männer sich selbst abstoßend machen, müssen sie sich nicht wundern, wenn Frauen dann nicht mehr bereit sind, ihnen einen Gefallen zu tun.  

4.  Die Alternative für gehirnorientierte Menschen

Gehirnorientierte Menschen sind sich der biologischen Unterschiede voll bewußt und vermeiden alle oben aufgezählten Denkfehler und gehen in einer Beziehung realistisch damit um.     

Die gehirnorientierte Frau akzeptiert die körperlichen Bedürfnisse des Partners in vollem Umfang.   Wenn sie diese nicht gerne aus Liebe erfüllen kann, geht sie die Beziehung nicht ein, aber wenn sie die Beziehung eingegangen ist, dann akzeptiert sie ein für allemal die Verpflichtung, seine Bedürfnisse in vollem Umfang zu befriedigen.   Alles andere ist unfair.    

Der gehirnorientierte Mann ist sich bewußt, daß er einseitig ein unvermeidliches körperliches Bedürfnis mit in eine Beziehung mitbringt und daß er dazu die Kooperation mit seiner Partnerin braucht.  Er akzeptiert, daß Sex im Grunde banal ist und es keinen Grund gibt, ihn zu überbewerten.
Da es hier ja um meine eigene Suche nach einem Partner geht, und ich jemanden suche, der ebenso wie ich studiert hat, ist die Banalität besonders deutlich im Vergleich mit der Qualität der intellektuellen Intimität basierend auf dem universitären Bildungshintergrund.
Außerdem akzeptiert er, daß sexuelle Intimität automatisch Bindungen und Verbindlich begründet, selbst wenn die Partnerin diese Bindungen schneller emotional empfindet als er.
Ein gehirnorientierter Mann kopuliert niemals wie ein Straßenköter.